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Gebäudedämmung – Weniger heizen dank Sanierung

Damit die Wärme im Winter dort bleibt, wo wir sie benötigen und Heizkosten möglichst gering ausfallen, gilt es, das Gebäude gut zu dämmen. Dazu gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von einfachen Maßnahmen für schmale Geldbeutel bis hin zur neuen Rundumdämmung.
In den letzten Jahren hat sich in Sachen Gebäudetechnik viel getan – zahlreiche neue Dämmstoffe finden sich auf dem Markt und versprechen das beste Wohngefühl und niedrige Heizkosten. Nebenbei schützt man durch geringen Verbrauch von Energieträgern wie Gas oder Holz außerdem Umwelt und Klima. Welche Maßnahmen sich lohnen, hängt stark vom individuellen Gebäude und dessen aktuellem Dämmstand ab. Statistisch gesehen haben Wohngebäude, die von 1949 bis 1979 errichtet wurden und einen großen Teil des deutschen Gebäudebestandes bilden, den größten Wärme- und somit auch Dämmbedarf.
Manchmal zeigen schon kleine Änderungen, die der Hausherr selbst vornehmen kann, große Wirkung, es kann sich aber auch eine umfangreichere Dämmmaßnahme vom Fachmann lohnen.
Gesetzliche Pflicht zur Gebäudedämmung?
Ziel in Deutschland ist es, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Das heißt, dass man unter anderem durch energetische Sanierung und Einsatz von erneuerbaren Energien den CO2-Ausstoß auf null fahren möchte.
Immer wieder hört man, eine nachträgliche Gebäudedämmung sei für diesen und jenen verpflichtend. So einfach lässt sich das jedoch nicht festhalten. Langjährige Eigentümer von Altbauten sind grundsätzlich erst mal zu keinen weiteren Maßnahmen verpflichtet. Tatsache ist jedoch, dass es in Deutschland eine Energieeinsparverordnung gibt, die Regelungen zu den unterschiedlichsten Szenarien trifft. Wer etwa ohnehin seine Fassade rundum erneuern möchte, muss dabei auf eine Dämmung mit den Anforderungen der EnEV setzen. Wer sein Haus nach 2002 erworben hat, ist laut EnEV außerdem dazu verpflichtet, bei Mängeln einige Punkte bezüglich Dach- und Heizungsrohrdämmung sowie dem Heizsystem nachzubessern.
Kosten und Nutzen der nachträglichen Dämmung
Ob sich die Gebäudedämmung lohnt und welche konkret zu wählen ist, lässt man am besten mittels einer individuellen Bedarfsermittlung bestimmen. So gibt es beispielsweise den Gebäude-Check, angeboten von den Verbraucherzentralen, welcher aus einem zweistündigen Vor-Ort-Termin besteht und den Hausherren gerade mal 20 Euro kostet.
Grundsätzlich gilt: Je älter das Gebäude ist, desto schlechter ist es meist gedämmt. Umso geringer die Dämmung, desto höher ist folglich das Einsparpotenzial. So geht viel Wärme über das Dach oder veraltete Fenstersysteme verloren. Aber auch der Wärmeverlust über die Außenfassade ist nicht zu unterschätzen. Über eine Dämmung des Daches lassen sich rund 13 Prozent der Primärenergie einsparen, eine Fassadendämmung schafft sogar 19 Prozent. Aber auch die Erneuerung der Fenster ist mit 7 Prozent Einsparmöglichkeit nicht zu unterschätzen.
Über eine Gebäudedämmung sollte man besonders dann nachdenken, wenn ohnehin eine Sanierung des Gebäudes bevorsteht. So lässt sich beispielsweise eine Fassadensanierung mit Dämmmaßnahmen kosteneffizient koppeln. Den Einsparmöglichkeiten stehen die Investitionskosten entgegen. Das Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung gab im November 2017 an, dass durchschnittlich pro Quadratmeter rund 75 Euro plus 1,90 Euro pro Zentimeter Dämmmaterial anfallen.
Kleine Maßnahmen für schmale Geldbeutel
Wer nicht direkt die gesamte Fassade oder das Dach dämmen möchte, kann bei einem alten, schlecht isolierten Gebäudebestand durchaus selbst Hand anlegen. Im Baumarkt findet sich für wenig Geld Isolierfolie, welche hinter den Heizkörpern angebracht für eine geringere Wärmeabgabe an die Außenfassade sorgt. Auch Rollladenkästen, welche häufig als Wärmebrücke nach außen fungieren, können durch den Hobbyhandwerker nachgerüstet werden. Weitere Maßnahmen für kleines Geld sind die Nachjustierung der Fenster oder das Einkleben zusätzlicher Dichtungen. Auch macht es Sinn, ungenutzte Räume nur auf ein Mindestmaß zu heizen und diese räumlich von genutzten, warmen Zimmern zu trennen.
Dämmstoffe – die Auswahl ist groß
Je nach Dämmvariante greifen die Deutschen am liebsten zu Mineralwolle oder Styropor, aber auch nachwachsende Dämmstoffe sind auf dem Vormarsch. Die Materialien unterscheidet man unter anderem anhand ihrer Herkunft. Anorganische Wärmedämmstoffe umfassen sowohl Mineralwolle oder Glasfaser als auch Blähton oder Perlite. Auf der organischen Seite stehen Polystyrol sowie die nachwachsen Rohstoffe Baumwolle, Kork, Kokos, Stroh und andere. Die Formen der Materialien reichen von Platten bis hin zu losem Stoff, welcher etwa in Hohlräumen verbraucht wird.
Bei der Wahl des passenden Dämmstoffes spielen die unterschiedlichsten Dinge eine Rolle. So betrachtet man Wärmeleitfähigkeit (je geringer, desto weniger Energie geht verloren), Brand- Feuchte- und Schallschutz, aber auch die Haltbarkeit und nicht zuletzt den Preis.
Förderungen für die Gebäudedämmung
Wer darüber nachdenkt, eine Gebäudedämmung vorzunehmen, kann sich nahezu sicher sein, vom Staat gefördert zu werden. Eine gute Anlaufstelle sind zum Beispiel die KfW oder das BAFA, welche zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Bauherren gewähren. So stellt das BMWi jährlich 300 Millionen Euro als Marktanreizprogramm zur Verfügung. Auch hier ist ein guter Berater wieder viel wert. Denn dieser kennt sich mit den zahlreichen Förderprogrammen und deren Anforderungen aus, sodass er die günstigste Möglichkeit für das individuelle Gebäude wählen kann.
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