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Von virtuellem und realem Wasserverbrauch

Der Wasserverbrauch der Deutschen sinkt immer weiter. Das ist dem Umweltbewusstsein der Verbraucher und sparsameren Geräten zu verdanken. Trotzdem gibt es beim Wasserverbrauch natürlich noch immer Sparpotenzial.
Während der tägliche Wasserverbrauch 1991 noch bei 144 Litern pro Kopf und Tag lag, wurden laut BDEW 2013 nur noch rund 120 Liter verbraucht. Grund dafür sind sparsamere Geräte und ein gesteigertes Umweltbewusstsein der Verbraucher. Der Wasserbedarf für Essen und Trinken macht mit fünf Litern pro Tag den geringsten Anteil aus, der größte Anteil des täglich verbrauchten Wassers wird hingegen für Hygiene und Körperpflege genutzt. In Deutschland werden so täglich 43 Liter pro Kopf für die tägliche Körperpflege inklusive duschen und baden verbraucht, zusätzlich benötigt die Toilette nochmals 33 Liter pro Tag und Kopf.
Virtueller Wasserverbrauch
Zum täglichen Wasserverbrauch muss allerdings auch noch der sogenannte virtuelle Wasserverbrauch hinzugezählt werden. Zum virtuellen Wasserverbrauch zählt man das Wasser, welches zur Erzeugung eines Produktes benötigt wird. Für die Herstellung eines Kilogramm Rindfleisch werden nach Angaben der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V. fast 15.500 Liter Wasser verbraucht, für die Herstellung eines Kilogramms Kartoffeln nur 255 Liter. Berücksichtigt man beim täglichen Bedarf eines Menschen auch den virtuellen Wasserverbrauch, steigt die Menge pro Person und Tag auf etwa 4.000 Liter.
Im Haushalt Wasser sparen
Das größte Sparpotenzial beim Wasserverbrauch liegt bei den größten Wasserschluckern im Haushalt: Dusche, Badewanne und Toilette. Statt regelmäßig zu baden, ist es natürlich deutlich sparsamer, zu duschen. Der Klassiker unter den Spartipps ist natürlich: zwischendurch den Hahn abdrehen, egal ob in der Dusche, beim Zähneputzen oder Händewaschen. Bei der Toilette ist es empfehlenswert, die Stopptaste zu nutzen. Wasser sparen kann man auch mit den richtigen Haushaltsgeräten. Beim Kauf von Waschmaschinen und Spülmaschinen sollte man auf den Wasserverbrauch der Geräte achten und sich für ein sparsames Modell entscheiden.
Virtuellen Wasserverbrauch reduzieren
Auch beim virtuellen Wasserverbrauch kann der Verbraucher sparen. Hier ist vor allem konventionell erzeugtes Fleisch der größte Wasserverschwender. Fleischlose Lebensmittel verbrauchen in der Herstellung weniger Wasser, so werden für ein Kilo Reis 3.400 Liter benötigt, für ein Kilo Weizen sogar nur 1.300 Liter. Auch regionales Obst und Gemüse ist sparsam, denn für den Anbau wird in trockenen Ländern weit mehr Wasser verbraucht als in der Region. Für ein Kilogramm in Deutschland angebauter Kartoffeln braucht man viel weniger virtuelles Wasser als für die gleiche Menge in Ägypten angebauter Kartoffeln. Beim virtuellen Wasser kann also am besten durch verantwortungsvolle Kaufentscheidungen und bewussteren Konsum sparen.
Im Alltag Wasser zu sparen ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für den ökologischen Fußabdruck. Dabei muss man nicht auf alles verzichten. Wer gerne ein Vollbad nimmt, darf das auch weiterhin tun, nur sollte es ein seltenes Vergnügen sein.