- Heizöl
Alles rund um das Heizen mit Heizöl
Heizöl ist bei der Wärmeerzeugung in deutschen Wohnungen der am zweithäufigsten genutzte Brennstoff. Auf unserer Übersichtsseite versorgen wir unsere Leser deshalb mit allen wichtigen Informationen zu der Preisentwicklung, dem Einkauf und der Lagerung von Heizöl.
Was macht das Heizen mit Öl so attraktiv?
Heizöl und Gas sind in Deutschland die am meisten verbreiteten Brennstoffe, um für warme Räumlichkeiten zu sorgen. Die Gasheizung kommt dabei noch immer deutlich häufiger zum Einsatz als Ölheizungen. Statista zufolge haben Öl und Gas als Energieträger für das Heizen zusammen einen Anteil von 75 Prozent im gesamten Wohnungsbestand (Stand 2016). Der größte Teil an Wohnung ist dabei mit einer Zentralheizung ausgestattet, das gesamte Haus wird dann über ein und dieselbe Heizung mit Wärme versorgt. Warum heizen so viele Menschen mit Heizöl und welche Vorteile ergeben sich gegenüber einer Gasheizung?
Vorteile
- Der Preis: Heizöl gehört zu den günstigeren Brennstoffen, wobei die Preise vor allem 2017 wieder gestiegen sind. Im Jahr zuvor kostete etwa das Heizen mit Erdgas 11,60 Euro pro Quadratmeter, während die Kosten beim Heizöl bei 9,50 Euro lagen (Quelle: co2 Online GmbH/ Angaben für Mehrfamilienhäuser mit 501 bis 1.000 m² Fläche).
- Standortunabhängig: Die Ölheizung kann überall installiert werden. Für eine Gasheizung etwa muss ein Anschluss vorhanden sein.
Nachteile
- Wirkungsgrad bei Öl-Brennwertheizungen ist niedriger als bei Gas-Brennwertheizungen
- Bei einer Ölheizung muss wegen des Öltanks mehr Platz eingeplant werden
- Höherer CO2-Aussstoß als beim Gas
Heizöl ist nicht gleich Heizöl
Es gibt unterschiedliche Heizöle. Insgesamt stehen Käufern vier Varianten zur Auswahl. Bei der heutigen Standard-Sorte handelt es sich um schwefelfreies Heizöl, das laut dem Institut für Wärme und Öltechnik einen Marktanteil von 99 Prozent innehält. Es eignet sich für alle Heizungstypen. Anlagen, die ausschließlich mit schwefelfreiem Heizöl betrieben werden dürfen, sind mit einem Hinweisaufkleber gekennzeichnet und der Füllrohrverschlussdeckel sollte dann grün eingefärbt sein. Daneben gibt es Premiumheizöl. Es unterschiedet sich von der heute am häufigsten genutzten Sorte dadurch, dass es länger gelagert werden kann, weil sich weniger Ablagerungen bilden. Premiumheizöl ist aber auch in der Regel etwas teurer.
Daneben gibt es noch klimaneutrales und Bio-Heizöl. Letzterem wird Biodiesel (aus Raps-, Soja- und Sonnenblumenöl) beigemischt. Bei Produkten, die den Zusatz "klimaneutral" im Namen tragen, verlangen Händler einen Zusatzbeitrag, mit dem dann Klimaschutz-Projekte unterstützt werden.
Früher gab es auch noch die Sorte "Standard Heizöl EL", welches in deutschen Raffinerien aber nicht mehr produziert wird. Übrigens steht das "EL" in den Bezeichnungen bei Heizöl für "extra leichtflüssig". Der Gegensatz dazu in das Heizöl für die Industrie – das schwere Heizöl. Alle Anforderungen, die Heizöl erfüllen müssen, stehen in der Heizölnorm (DIN 51603-1). Über unseren Heizölrechner können Sie normal schwefelarmes und Premium-Heizöl kaufen.
Heizölkauf: Wann ist Heizöl günstig?
Heizöl ist ein saisonales Produkt, logischerweise können Heizölhändler besonders dann die Preise anheben, wenn es wirklich gebraucht wird. Sobald das Thermometer folglich kältere Temperaturen anzeigt, müssen Öl-Heizer damit rechnen, dass der Heizölpreis steigt. Das wichtigste ist auch beim Heizöl der Preisvergleich. Weil die Heizölhändler sich an bestimmte Normen halten müssen, kann man getrost das günstigste Heizöl kaufen.
Weitere Tipps:
- Den vereinbarten Preis schriftlich vor der Lieferung bestätigen lassen: Auch wenn der Preis zwischenzeitlich steigt, sind sie so nämlich auf der sicheren Seite.
- Sammelbestellungen drücken den Preis: Sprechen Sie sich mit Nachbarn bei der Bestellung ab. Denn bei größere Abnahmemengen sinken die Preise.
- Kontrollieren Sie den Tankvorgang: Achten Sie auf die Liter-Angaben, die auf dem Zählerstand und auf dem Lieferschein verzeichnet sind, bevor der Tankwagen wieder wegfährt.
- Bei einem knappen Budget: Nutzen Sie ein Wärmekonto für die Zahlung. So kann die Heizöllieferung in monatlichen Raten abgezahlt werden. Oftmals wird zunächst die Hälfte der Kosten der Gesamtlieferung verlangt, über den Rest des Jahres wird die dann noch ausstehende Summe Monat für Monat abgebucht.
Übrigens wird Heizöl generell mit einem roten Farbstoff eingefärbt. Das hat den Hintergrund, dass es nicht mit dem Kraftstoff Diesel verwechselt werden soll. Die beiden Flüssigkeiten ähneln sich zwar von ihren Eigenschaften her, werden aber unterschiedlich besteuert.
Die meisten Heizölhändler geben beim Kauf eine Mindestabnahmemenge vor. Bei unserem Heizölrechner bekommen Sie entsprechende Händler ab einer Menge von 400 Litern angezeigt. Wenn Sie eine kleinere Menge Heizöl kaufen möchten, beispielsweise für den Betrieb einer Bootheizung oder ein anderes mobiles Heizgerät, können Sie eine gesonderte Anfrage an einen Händler stellen. Einige wenige Tankstellen bieten auch an, Heizöl in einen Kanister zu füllen.
Reste im Tank: Was passiert mit altem Heizöl?
Wenn Heizöl zu den entsprechenden Bedingungen gelagert wird, dann kann es auch sehr lange genutzt werden, wobei Premiumheizöl besonders lange gelagert werden kann, weil sich hier noch weniger Rückstände im Tank bilden. Was aber heißt richtig gelagert? In den Tank selbst oder den Raum, in dem der Tank steht sollte möglichst kein Licht einfallen und eine Temperatur von etwa fünf bis 15 Grad herrschen. Außerdem empfehlen sich kurze Leitungen zwischen Tank und Brenner, die nicht zu viele Kurven enthalten, um Ablagerungen zu vermeiden. Zwar sind bestimmte Ablagerungen beim Heizöl ganz normal und unbedenklich, in solchen Leitungswegen können Ablagerungen aber die Ölpumpe belasten.
Dennoch kann es ja aber passieren, dass man auf ein anderes Heizsystem umsteigt und deshalb den Heizöltank leeren und die Reste entsorgen muss. Weil es sich um umweltschädliche Stoffe handelt, gelten gesetzliche Regelungen bei der Entsorgung von Heizöl. Die Öltankreinigung und das Abpumpen von übriggebliebenen Heizöl muss von einem Fachbetrieb vorgenommen werden. Was dann mit dem restlichen Heizöl geschieht, bleibt Ihnen überlassen. Handelt es sich um verunreinigtes Heizöl, also solches, dass nicht mehr zu gebrauchen ist, handelt es sich um eine Altölentsorgung. Hier gelten die Bestimmungen der Altölverordnung.
Preisentwicklung beim Heizöl: Was sind Preistreiber?

Wie teuer der Heizöleinkauf wird, ist maßgeblich auch davon abhängig, wie teuer das Rohöl zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Da es sich dabei um eine der wichtigsten Handelswaren handelt, spielt sich hier vieles auf dem Weltmarkt ab: Es geht um Angebot und Nachfrage - das heißt um Fördermengen und den aktuellen Bedarf, um geopolitische Ereignisse und verbleibende Reserven. Großen Einfluss auslösen können beispielsweise die Länder der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder), Russland und auch die Vereinigten Staaten. Warum: Weil diese Länder zu den Hauptproduzenten gehören und so die Märkte überschwemmen können, wodurch die Ölpreise einbrechen können. Das geschah zuletzt Ende 2015/ Anfang 2016 im Zuge des Fracking-Booms in den USA. In den Jahren darauf haben sich die Ölpreise wieder etwas erholt, was beispielsweise auch damit zusammenhängt, dass die OPEC-Länder ihre Fördermengen über einen Zeitraum gedrosselt halten.
Von einem können Heizöl-Käufer ausgehen: Steigt der Rohölpreis, dann gehen auch die Heizölpreise nach oben und umgekehrt.