- Nachtstrom
Nachtstrom: Günstige Strompreise in der Nacht?
Nachtstrom wird dazu genutzt, um sogenannte Nachtspeicherheizungen aufzuladen. Diese speisen in der Nebenzeit (nachts und/oder am Wochenende) Strom ein und geben die Energie tagsüber in Form von Wärme wieder ab. Ursprünglich war das Heizen mit Nachtstrom eine sinnvolle Idee. So sollte ein Teil des Stromverbrauchs in die Nacht verlagert werden, um Kraftwerkskapazitäten optimal auszulasten. Im Gegenzug profitierten Nachtstrom-Kunden von günstigerem Strom.
Doch wer die Entwicklung der Strompreise in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß, dass auch das Heizen mit Nachtstrom schnell zur Kostenfalle werden kann. Im Vergleich zur Befeuerung mit Öl oder Gas sind Stromheizungen bezüglich der Energiebeschaffungskosten nahezu doppelt so teuer. Hinzu kommt, dass bei der Erzeugung von Nachtstrom dreimal mehr klimaschädliches Kohlendioxid entsteht als bei der Erzeugung von Heizenergie aus Öl und Gas.
Strompreisvergleich für Nachtstrom
Nachtstrom: Abrechnung erfolgt über Zweitarifzähler
Der Verbrauch von Nachtstrom wird in der Regel mithilfe eines Zweitarifzählers erfasst, der sowohl den Heizstrom als auch den Haushaltsstrom misst. Der Zähler teilt den Stromverbrauch in zwei Zeitzonen ein, denen unterschiedliche Tarife zugeordnet sind. Während tagsüber der sogenannte Hochtarif (HT) herangezogen wird, erfolgt die Abrechnung von Nachtstrom über den günstigeren Niedertarif (NT). Heizungen, die mit Nachtstrom aufgeladen werden, nutzen den Niedertarif. Es sind jedoch auch andere Varianten möglich: Die getrennte Messung von Nacht- und Haushaltsstrom kann über Eintarifzähler oder die Kombination von Eintarifzähler und Zweitarifzähler erfolgen.
Kein Nachtstrom, aber noch Zweitarif-Stromzähler im Haus

Viele Haushalte, die früher einmal Nachtstrom genutzt haben, heute aber auf eine andere Heizung umgestiegen sind, haben noch ältere Stromzähler und fragen sich, ob sie beim Anbieterwechsel einen neuen Stromzähler kaufen müssen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wenn Sie mit einem Zweitarifzähler zu einem neuen Stromanbieter in einen herkömmlichen Stromtarif wechseln, so wird in der Regel nur der "Tageszähler" im Stromzähler genutzt. Allerdings stellen sich einige Anbieter quer und akzeptieren keine Zweitarifzähler.
Modernisieren und staatliche Förderung nutzen
Da in den letzten Jahren die Strompreise stark gestiegen sind, ist heute das Heizen mit Strom, z.B. mit einer Nachtspeicherheizung, wirtschaftlich kaum noch sinnvoll. Daher ist in vielen Fällen eine Heizungsmodernisierung anzuraten. Auch wenn hier erstmal eine größere Investition nötig ist, so spart man doch langfristig an den Heizkosten. So macht sich die neue Heizung nach einigen Jahren bezahlt. Zudem gibt es für den Austausch alter Nachtspeicheröfen oft Förderprogramme oder vergünstigte Kredite, erkunden Sie sich hierzu z.B. bei Ihrem örtlichen Grundversorger oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Die Stromheizung – ein teurer Luxus?
Eine Stromheizung ist heute für die meisten Verbraucher als Wärmeversorgung kaum noch attraktiv. Die hohen Kosten schrecken viele Verbraucher ab. Doch die bekannte Nachtspeicherheizung ist nicht die einzige Form der strombetriebenen Heizung.