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Akw-Stresstests: Derzeit läuft die dritte Phase
Die EU will die Ergebnisse der nach der Atomkatastrophe in Japan angesetzten Stresstests für Europas Reaktoren "spätestens im Sommer" veröffentlichen. Momentan läuft die dritte Phase, in der die nationalen Sicherheitsbehörden die Berichte der Betreiber zu den Sicherheitsvorkehrungen prüfen.

Brüssel (AFP/red) - "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit", erklärte Energiekommissar Günther Oettinger am Dienstag in Brüssel. "Unsere multinationalen Teams brauchen noch einige Zeit für die Prüfungen.". Die Sonderprüfungen für alle rund 140 Meiler auf EU-Gebiet waren im Juni 2011 begonnen worden. Im März 2011 hatte sich nach einem Erdbeben mit Tsunami im japanischen Akw Fukushima der schwerste Atomunfall seit Tschernobyl ereignet.
Derzeit läuft die dritte Phase der Tests. Zuerst mussten die Betreiber Fragen zu Risiken und ihren Sicherheitsvorkehrungen beantworten, im zweiten Schritt fertigten die nationalen Aufsichtsbehörden Berichte dazu an. Jetzt sind nach Angaben der Kommission Teams mit Mitgliedern aus jeweils verschiedenen Ländern und der Kommission dabei, die nationalen Berichte gegenzulesen und noch offene Fragen zu klären. Dabei dürfen sie die Atomanlagen auch selbst in Augenschein nehmen.
Stresstests sind in der dritten Phase
Die Zusammenstellung der Teams soll ihre Unabhängigkeit gewährleisten. So könnte beispielsweise ein Teammitglied aus dem der Atomkraft gegenüber kritischen Österreich auf eine genauere Prüfung eines Meilers in Frankreich oder Deutschland dringen. "In der Vergangenheit wäre es undenkbar gewesen, dass multinationalen Prüfer-Teams Einlass in die Akws gewährt wird", erklärte Oettinger. Die Europäische Union hat tatsächlich rechtlich wenig Mitsprache in der Atomfrage, die weitgehend in der Kompetenz der Mitgliedstaaten liegt.
Am Dienstag wurde in Brüssel erneut Kritik an dem Verfahren laut. Hauptmangel sei "der begrenzte Umfang der Tests, dass bestimmte Katastrophen-Szenarien gar nicht geprüft werden", sagte die Fraktionschefin der Grünen im Europäischen Parlament, Rebecca Harms. Bei den Tests sollen unter anderem Folgen von Naturunglücken wie Erdbeben geprüft werden. Auch "menschengemachtes Versagen und übelwollende Aktionen" gehören laut Kommission zu den Szenarien. Die Grünen kritisieren, dass sich in den Prüfkriterien zum Beispiel Flugzeugabstürze aber nicht umfassend wiederfänden.
Quelle: AFP
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