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Altkanzler Schröder: "Es ist so, dass wir mehr Gas brauchen"
Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Bundesregierung als "enorm lernfähig" in der Energiepolitik bezeichnet, warnte jedoch davor, die großen Versorger zu sehr zu schwächen. Bei einer Veranstaltung dementierte der Altkanzler Spekulationen, er wolle in den Aufsichtsrat bei Gazprom einziehen.

Kassel (dapd/red) - "Ich hoffe, dass meine Partei dem Atomausstieg ein zweites Mal zustimmen kann und wird", sagte Schröder am Montag bei einer Veranstaltung des Öl- und Gasproduzenten Wintershall in Kassel. Schröder warb dafür, die Entwicklung der erneuerbaren Energien nun mit allen Möglichkeiten zu fördern. Auch hier habe seine Regierung wesentliche Grundlagen geschaffen. Auch auf energiesparende Produktionstechnik solle Deutschland setzen. Diese sei "ein Riesenmarkt".
Know-how der Großen werde gebraucht
Zugleich warnte Schröder davor, im Zuge der Energiewende die großen Energieversorger zu schwächen. Deren technisches Know-How werde gebraucht, um die Wende zu realisieren. Auch auf die Verbrennung fossiler Energieträger werde man vielleicht bis zu 50 Jahre lang nicht verzichten können, sagte der SPD-Politiker. Übergangstechnologien müssten Braun- und Steinkohle und in zunehmendem Maße Gas als Energieträger nutzen.
"Es ist objektiv so, dass wir mehr Gas brauchen", betonte Schröder. Er sage das nicht nur aufgrund seines neuen beruflichen Engagements. Schröder ist Vorsitzender der Aktionärsversammlung der Nord Stream AG, die eine Gaspipeline unter der Ostsee baut. Die BASF-Tochter Wintershall gehört zu den Aktionären. Hauptgesellschafter ist der russische Energieriese Gazprom, der nach Angaben des Pipeline-Unternehmens 51 Prozent der Anteile hält.
Kein Aufsichtsratsposten bei Gazprom
Spekulationen, er könne bald in den Aufsichtsrat von Gazprom einziehen, wies Schröder nach seinem Vortrag zurück. "Ich muss das bedauerlicherweise dementieren", sagte er auf Nachhaken des Moderators. "Mich hat keiner gefragt." Es werde auch niemand fragen. Verschiedene Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, der SPD-Politiker werde als Kandidat für das Kontrollgremium des russischen Unternehmens gehandelt.
Sorgen, Deutschland könne bei Gaslieferungen zu abhängig von Russland werden, trat Schröder in Kassel entgegen. "Es ist eine gegenseitige Abhängigkeit", betonte der Altkanzler. Der russische Staat könne nicht auf die pünktlichen Zahlungen deutscher Unternehmen verzichten.
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