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Anbieter drohen mit Abschaltung weiterer Kraftwerke (Upd.)
Angesichts des Booms bei Sonnen- und Windstrom und der stark gefallenen Großhandelspreise verdient kaum noch jemand mit konventionellen Gas- und Steinkohlekraftwerken Geld. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte die mangelnde Rentabilität vieler Anlagen zu weiteren Abschaltungen führen, auch bei Atommeilern.

Düsseldorf/München (dpa/AFP/red) - Besonders betroffen sind die kleinen Erzeuger, die Stadtwerke. Dies könne zu einem erheblichen Hemmschuh für die Energiewende werden, sagte der Chef des größten deutschen Stadtwerkeverbundes, Trianel, Sven Becker. Angesichts der Verluste würden die Stadtwerke nicht mehr in erneuerbare Energien investieren, so Becker.
Konventionelle Kraftwerke lohnen sich nicht mehr
Becker appellierte an die Politik, nach der Bundestagswahl dringend den Energiemarkt zu reformieren. Derzeit gebe es keinen Vertrauensschutz für die Milliardeninvestitionen in konventionelle Kraftwerke. Der Börsen-Strompreis sei auf einem historischen Tief. Niemand investiere neu in konventionelle Kraftwerke, die aber noch lange gebraucht würden. "100 Prozent Erneuerbare bis 2030 sind utopisch und nicht finanzierbar." Ohne die Investitionen laufe Deutschland in gravierende Energieprobleme hinein, wenn 2022 wie geplant die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet würden: "Der Markt kollabiert."
Der Stadtwerkeverbund vertritt knapp 60 Stadtwerke und hatte 2012 bei rund zwei Milliarden Umsatz einen Jahresüberschuss von 2,3 Millionen Euro (Vorjahr: 7,2 Millionen Euro) erwirtschaftet.
Update: Abschaltung weiterer Meiler geplant
Deutschlands Energiekonzerne und Stadtwerke prüfen laut einem Bericht die Abschaltung womöglich Dutzender konventioneller Kraftwerke im Zuge der Energiewende. Von etwa 90.000 Megawatt Erzeugungskapazitäten für Atom- oder Kohlestrom in Deutschland könnten bis zu 20 Prozent wegfallen, zitierte die "Süddeutsche Zeitung" vom Dienstag den Vorstand eines namentlich nicht genannten Versorgers. Damit drohe Dutzenden von Kohle- und Gaskraftwerken das vorübergehende oder endgültige Aus. Selbst Atomkraftwerke könnten vorzeitig vom Netz gehen, berichtete die "SZ" unter Berufung auf Branchenkreise.
Die zuständige Bundesnetzagentur kündigte bereits Widerstand gegen die Abschaltung von weiteren konventionellen Kraftwerken an. "In Süddeutschland werden wir keine weiteren Stilllegungen akzeptieren", sagte eine Sprecherin der Bonner Behörde.
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