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- 17 Prozent teurer
Armenier protestieren gegen Strompreiserhöhung
Zum 1. August sollen in der Kaukasusrepublik Armenien die Strompreise um rund 17 Prozent steigen. Dagegen sind die Bürger bereits wiederholt auf die Straßen gegangen. Rund 3000 Demonstranten protestierten am Mittwoch in der Hauptstadt Eriwan.

Eriwan (dpa/red) - Bei Straßenprotesten in der Südkaukasusrepublik Armenien haben Demonstranten erneut den Stopp einer geplanten Strompreiserhöhung zum 1. August gefordert. Rund 3000 Teilnehmer errichteten in der Hauptstadt Eriwan unter anderem Barrikaden aus Mülltonnen, wie lokale Medien am Mittwoch berichteten.
Schlagstock-Einsatz gegen Demonstranten
Im Unterschied zum Vortag, als Sicherheitskräfte mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Demonstranten vorgegangen seien, sei zunächst alles friedlich geblieben. Parlamentsabgeordnete und Künstler hätten in Gesprächen mit den Teilnehmern eine Beruhigung der Lage erreicht. Viele Demonstranten verließen demnach die Kundgebung.
Kritik an Präsident Sargsjan
Die Polizei ließ nach eigenen Angaben auch fast alle der mehr als 200 Festgenommenen frei. Die Demonstration richtet sich gegen eine Erhöhung der Strompreise um rund 17 Prozent auf umgerechnet 0,09 Euro je Kilowattstunde.
Präsident Sersch Sargsjan ist seit langem auch wegen einer geplanten Verfassungsreform in der Kritik. Er will ein parlamentarisches Regierungssystem einführen. Damit könnte sich der 60-Jährige etwa als Ministerpräsident die Macht in dem Land mit drei Millionen Einwohnern sichern, meinen Beobachter. Bislang verbietet die Verfassung Sargsjan eine erneute Kandidatur nach seiner laufenden zweiten Amtszeit.
Update: Preiserhöhung wird vorerst ausgesetzt
Nach tagelangen Straßenprotesten hat die Regierung der Südkaukasusrepublik Armenien eine geplante Strompreiserhöhung vorerst ausgesetzt. Experten würden prüfen, ob die ursprünglich ab dem 1. August vorgesehene Teuerung um 17 Prozent nötig sein, sagte Präsident Sersch Sargsjan in der Hauptstadt Eriwan. Die Polizei zog einen Großteil ihrer Einheiten aus dem Stadtzentrum ab. Örtliche Medien berichteten am Samstag von jubelnden Demonstranten. Allerdings forderten die Teilnehmer weiter, die Erhöhung zu streichen.
Quelle: DPA
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