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Bei Areva sind 1.000 Arbeitsstellen in Gefahr
Auch der französische Atomtechnik-Konzern Areva hat nun angekündigt, Arbeitsplätze zu streichen. Als Grund für den Stellenabbau wird unter anderem die Stilllegung deutscher Atomkraftwerke genannt, die sich negativ auf die Arbeitsbelastung ausgewirkt habe. Schließungen von deutschen Standorten sind jedoch nicht vorgesehen.

Paris/Erlangen (dapd/red) - Kahlschlag bei Areva: Nach RWE und E.on kündigte am Dienstag auch der französische Atomtechnik-Konzern Areva umfangreiche Stellenstreichungen an. Bis 2016 will das Unternehmen seine Belegschaft in Deutschland um bis zu 1.500 Stellen reduzieren. Eine Erklärung des Konzernbetriebsrats vom Dienstagabend spricht von 1.200 gefährdeten Arbeitsplätzen in der Bundesrepublik. Derzeit beschäftigt Areva hier rund 6.000 Mitarbeiter.
Grund für den Arbeitsplatzabbau sei nicht zuletzt die plötzliche Stilllegung knapp der Hälfte aller deutschen Atomkraftwerke, heißt es in einer Areva-Mitteilung. Dies habe sich negativ auf die Arbeitsauslastung ausgewirkt. Schließungen deutscher Standorte seien jedoch nicht geplant.
Zudem sei es das Ziel des Unternehmens, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die Reduzierung der Stellenzahl solle stattdessen über Altersteilzeit und freiwillige Vereinbarungen erreicht werden, sagte eine Areva-Sprecherin der Nachrichtenagentur dapd.
Von den Arbeitnehmervertretern ist Widerstand zu erwarten
Wolfgang Niclas, Geschäftsführer der IG Metall Erlangen, hält dieses Ziel jedoch auf Basis des von der Konzernspitze vorgelegten Geschäftsplans für "sehr ambitioniert". Die Arbeitnehmervertreter wollen deshalb versuchen, dem Unternehmen hier eine konkrete Zusage abzuringen und kündigten Widerstand gegen die Kürzungen an.
Die Vorsitzende des Konzernbetriebsrates von Areva Deutschland, Heidi Heinlein, sagte: "Wir wollen mit allen juristischen und gesellschaftlichen Mitteln gegen diesen Kahlschlag vorgehen". Der Jobabbau sei politisch und nicht ökonomisch motiviert.
Französischen Medienberichten zufolge soll Areva Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zugesagt haben, keine Stellen in Frankreich zu streichen. Der Konzern ist mehrheitlich im Besitz des französischen Staates.
Auch der europäische Gesamtbetriebsrat von Areva kündigte an, notfalls vor Gericht die Aussetzung des Sparplans zu erstreiten. "Die Arbeitnehmervertreter werden ein externes Gutachten zur aktuellen und zukünftigen Situation anfordern", teilte der Konzernbetriebsrat nach einer Mitarbeiterversammlung am Abend mit. Einen "politisch akzentuierten und überzogenen Abbau" dürfe es nicht geben. Zu diesem Zeitpunkt hatte der französische Konzernchef Luc Oursel den Umfang des Stellenabbaus bereits in einem Zeitungsinterview verkündet.
Areva hat derzeit etwa 50.000 Beschäftigte weltweit, davon 28.000 in Frankreich. Das Unternehmen baut und liefert Kraftwerke, transportiert radioaktiven Müll, fördert Uran und Plutonium und entwickelt Wiederaufarbeitungsanlagen. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hatte sich das Geschäft des Unternehmens eingetrübt.
Merkel bestreitet Verbindung zum Atomausstieg
Ungeachtet der erneuten Stellenstreichungen bei einem Unternehmen aus der Energiebranche bestreitet Bundeskanzlerin Angela Merkel einen direkten Zusammenhang zwischen dem Atomausstieg und dem Jobabbau. Die Streichung von Arbeitsplätzen sei langfristig zu betrachten und habe nicht monokausal mit der Energiewende zu tun, sagte Merkel. Unter dem Strich werde die Energiewende mehr Arbeitsplätze schaffen, als durch sie verloren gehen, prognostizierte die CDU-Vorsitzende.
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