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Bergwerk Asse: Zweifel am Plan zur Atommüll-Bergung
Im Bergwerk Asse, dem weltweit ersten Lager für Atommüll, liegen 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Die müssen aus dem Stollen herausgeholt werden. Über die Methode sind sich Experten allerdings uneinig – besonders was den geplanten Bergungsschacht betrifft.

Remlingen (dpa/red) – Bei der geplanten Bergung des radioaktiven Mülls aus dem maroden Atomlager Asse gibt es zwischen den Fachleuten Uneinigkeit, ob sich der bisher anvisierte Weg realisieren lässt. Konkret geht es um den Bau eines neuen Schachts. Über ihn sollen die 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall aus dem ehemaligen Salzbergwerk bei Wolfenbüttel (Niedersachsen) zurückgeholt werden.
Umweltminister Wenzel: Bericht mit wenig Sachkenntnis
Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hat Berichten widersprochen, wonach die Bergung des Atommülls aus dem maroden Lager Asse gefährdet sei. Die Argumentation sei von wenig Sachkenntnis geprägt, teilte Wenzel am Sonntag in Hannover mit. Regelmäßig werde versucht, das Ende der Rückholung einzuläuten. Unbestritten stehe man vor einer sehr großen Herausforderung, räumte Wenzel ein.
Zweifel an dem Vorgehen bei der Bergung
Fachleute der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) haben nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" Zweifel, dass sich der Schacht an der vorgesehenen Stelle errichten lässt. Das für die Asse zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist diese Zweifel jedoch als "wissenschaftlich-technisch nicht haltbar" zurück.
Asse gilt als Negativbeispiel
Die Asse war das weltweit erste unterirdische Lager für Atommüll und gilt heute als Negativbeispiel, wie man es nicht machen sollte. In den 60er und 70er Jahren waren dort insgesamt 126.000 schwach- und mittelradioaktiver Atommüll entsorgt worden. Die nach Wassereinbrüchen für notwendig erachtete Bergung dürfte Milliarden Euro kosten.
Papier stellt Eignung des Schachtes in Frage
Für den geplanten Asse-Schacht 5 laufen Erkundungsbohrungen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften ist in die Untersuchungen eingebunden. Ihre Mitarbeiter haben laut BfS im Rahmen regelmäßiger Fachgespräche ein Papier vorgelegt. "Darin wird in einem Fazit die Eignung des Ansatzpunktes für den geplanten Bergungsschacht grundsätzlich infrage gestellt." Die "Welt am Sonntag" zitiert aus dem Papier die Schlussfolgerung, dass "entgegen der Vorplanungen nicht genügend Salzvolumen (...) für das Abteufen eines Schachtes und der Auffahrung von Infrastrukturräumen zur Verfügung steht".
Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärte jedoch: "Das Papier der BGR liefert keine Erkenntnisse, die den Bau des Schachtes infrage stellen." Unter den Wissenschaftlern, die an dem Fachgespräch teilnahmen, habe Einvernehmen bestanden, "dass die Unterlage in ihren Schlussfolgerungen fachlich nicht fundiert ist und deshalb überarbeitet werden muss".
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