- Strom-Nachrichten
- "Irreführung"
Biosprit erhält irritierende Umweltzertifikate
Die EU-Kommission hat sieben Zertifikate gebilligt, die die Umweltfreundlichkeit von Biosprit belegen sollen. Die Zertifierungssysteme könnten verlässlich zeigen, dass für die Herstellung der zertifizierten Kraftstoffe beispielsweise kein tropischer Regenwald gerodet wurde, erklärte die Behörde am Dienstag in Brüssel.

Brüssel (afp/red) - Zudem werde garantiert, dass die Kraftstoffe deutlich weniger Treibhausgase bewirkten als fossile Kraftstoffe.
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 im Verkehrssektor eine Erneuerbare-Energien-Quote von mindestens zehn Prozent zu erreichen. Wenn Biokraftstoffe eingesetzt werden, um das zu erreichen, müssen sie mehrere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die Pflanzen für die Herstellung dürfen unter anderem nicht in Naturschutzgebieten angebaut werden oder auf Flächen, die durch natürliche Prozesse große Mengen Kohlenstoff binden, wie Wälder und Torfgebiete.
Gültigkeit inner- und außerhalb der EU
Die jetzt von der EU anerkannten sieben Siegel sollen die Einhaltung der Kriterien gewährleisten, indem sie unter anderem Prüfer einsetzen, die Anbaugebiete besuchen. Es handelt sich um freiwillige Zertifizierungssysteme. Da die EU-Staaten aber ihren Verpflichtungen zur Klimaschutz nachkommen müssen, können sie das jetzt mithilfe dieser Siegel. Die Zertifikate betreffen die Produktion von Biosprit innerhalb und außerhalb der EU.
Der Verbraucher wird die Zertifikate nach Angaben der Umweltschützer von Friends of the Earth Europe an den Zapfsäulen nicht zu sehen bekommen. Ohnehin sei ein Teil der Zertifikate "irreführend", kritisierte die Organisation am Dienstag in Brüssel. Die Kriterien mindestens eines der Siegel seien viel zu schwach und legitimierten große Monokulturen, welche "den Menschen und dem Planeten schaden", hieß es in einer Erklärung.
Lampe
Solaranlagen-Wartung
E-Scooter
Sicherungskasten
Sicherungskasten: eine wichtige Installation im kompakten Überblick
E-Bike