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Bosch zahlt "Mitgift" für Solar-Tochter Aleo
Der Entschluss ist gefallen: Teile der Bosch-Tochter Aleo mit Sitz in Oldenburg und Prenzlau werden verkauft, die Unternehmensreste aufgelöst. Für einen symbolischen Euro geht der Solarmodul-Hersteller an einen asiatischen Investor. Von etwa 730 Stellen bleiben nur noch rund 200 erhalten.

Oldenburg/Prenzlau (dpa/red) - Der Bosch-Konzern schließt im Rückzug aus seinem verlustreichen Solargeschäft ein weiteres Kapitel und verkauft Großteile seiner kriselnden Tochter Aleo Solar. Zugreifen will eine Investorengruppe aus Asien, die sich die Filetstücke der Aleo-Gruppe mit Sitz im niedersächsischen Oldenburg und dem brandenburgischen Prenzlau sichert. Für den Löwenanteil der Beschäftigten ist das aber keine gute Nachricht: Das Geschäft mit den Asiaten soll fast Dreiviertel der Aleo-Belegschaft den Job kosten.
73 Prozent der Stellen fallen weg
Ein Aleo-Sprecher sagte auf Anfrage, von den derzeit noch 590 Stellen in der Prenzlauer Produktion sollten 150 Kräfte ein Übernahmeangebot erhalten. Der Standort Oldenburg werde ganz aufgegeben. Von den noch 120 Beschäftigten aus Verwaltung und Vertrieb in Oldenburg sowie von den 20 internationalen Jobs dürften insgesamt 50 Mitarbeiter bleiben. Damit fallen von den derzeit 730 Stellen etwa 530 weg, das entspricht 73 Prozent der gesamten Belegschaft. Im Herbst 2012 hatte Aleo noch 1030 Stellen. Die Verwaltungs- und Vertriebskollegen sollen in der Region Prenzlau einen Job bekommen. Auch eine Filiale in Berlin sei angedacht.
Deal unter Vorbehalt
Die Aktionäre sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung den Weg für die Pläne freimachen, das Treffen könnte im April stattfinden. Außerdem steht der Deal noch unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der Wettbewerbshüter. Bosch besitzt laut Angaben vom Mittwoch noch 91 Prozent von Aleo. Der übrige Rest verteile sich im Streubesitz auf 1289 Kleinaktionäre.
Aleo muss draufzahlen
So soll der Deal laufen: Die Investoren statten ihr Kaufvehikel SCP Solar GmbH aus Hamburg mit 13,5 Millionen Euro Eigenkapital aus. Aleo selber muss für den Kauf drauflegen: Den Angaben zufolge fließt für die Produktionsstätte in Prenzlau inklusive Anlagevermögen, Vorräten, gewerblichen Schutzrechten und Anteilen an einem Tochterunternehmen nur ein symbolischer Euro. Aleo überweist seinerseits zehn Millionen Euro an die neuen asiatischen Besitzer, und Noch-Großaktionär Bosch stützt den Verlustbringer Aleo zum Abschluss mit 31 Millionen Euro. Der unverkaufte Rest der Aleo-Gruppe soll aufgelöst werden.
Quelle: DPA
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