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Brunsbüttel wird mit Spezialkamera untersucht
Die Atommüllfässer in Brunsbüttel müssen nun auf ihren Zustand hin untersucht werden. Nachdem vor zwei Jahren ein Leck entdeckt wurde, ist jetzt eine Spezialkamera im Einsatz. Laut Kieler Reaktorsicherheitsbehörde ist eine Gefahr für den Menschen bisher nicht gegeben.

Brunsbüttel/Berlin (dpa/red) - Inspektion im stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel: Knapp zwei Jahre nach der Entdeckung eines durchgerosteten Atommüll-Fasses hat am Mittwoch eine Kamera-Untersuchung der unterirdischen Lager begonnen. Dazu erklärte die Kieler Atomaufsicht, es sei wahrscheinlich, "dass noch weitere Fässer derart stark von Rost befallen sind, dass sie nicht mehr ohne weiteres angehoben und zum Zwecke der Umverpackung entleert werden können".
631 Fässer radioaktiven Mülls
In sechs Kavernen werden 631 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Betriebsabfällen aufbewahrt, wie der Konzern Vattenfall als Betreiber in Berlin mitteilte. Die Entdeckung des durchgerosteten Fasses durch den TÜV Nord hatte Fragen nach der Sicherheit der Lagerung aufgeworfen.
Bisher keine Gesundheitsgefährdung
In einer Kaverne waren nach Angaben der Kieler Atomaufsicht im Jahr 2012 bis zu 500 Millisievert Strahlenbelastung je Stunde gemessen worden. Ein Arbeitnehmer in einem Kernkraftwerk darf maximal 20 Millisievert Strahlung im Jahr ausgesetzt sein. Die Kieler Reaktorsicherheitsbehörde aber betonte, aufgrund der Ergebnisse der Strahlenschutzüberwachung stehe fest, "dass es bisher zu keiner Gesundheitsgefährdung für das Personal oder die Bevölkerung gekommen ist".
Spezialkamera untersucht die Fässer
Laut Vattenfall dürfte die jetzt begonnene Inspektion mehrere Wochen dauern. "Die Fässer werden mit einer eigens angefertigten Spezialkamera in den Kavernen von allen Seiten überprüft und deren Zustand protokolliert", erläuterte das Unternehmen. Die Sprecherin führte aus, die Kavernen seien für eine Begehung zu klein und die Fässer seien eng gelagert. Auf Basis der Inspektionsergebnisse muss laut Kieler Atomaufsicht der Betreiber des Kernkraftwerks gegebenenfalls eine wirksame Bergungseinrichtung konstruieren: "Mit einer solchen Einrichtung sollen auch stark verrostete Fässer angehoben und deren Inhalt in sichere Behältnisse umverpackt werden."
Kavernen nie für längere Lagerung vorgesehen
Die Kavernen waren nach Angaben von Vattenfall konzeptionell zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen. Die Fässer sollten nach Schacht Konrad als bundesweitem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden. Schacht Konrad bei Salzgitter (Niedersachsen) habe ursprünglich bis Ende der 90er Jahre fertiggestellt werden sollen. Es kam aber immer wieder zu Verzögerungen. Vattenfall verwies auf das Bundesumweltministerium, das jetzt mit einer Inbetriebnahme zwischen 2021 und 2025 rechne.
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