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BUND-Studie: Technik zur Abscheidung von CO2 nicht ausgereift
Die Abscheidung und unterirdische Lagerung von Kohlenstoffdioxid (CO2) ist nach Ansicht der Umweltschutzorganisation BUND eine "Feigenblatt-Technologie" für Kohlekraftwerke und keine Klimaschutz-Technik. Tatsächlich berge das sogenannte CCS-Verfahren erhebliche Risiken für die Umwelt, so der BUND.

Berlin (dapd/red) - Das geplante CCS-Gesetz müsse diese Sicherheitsbedenken berücksichtigen. Mensch und Umwelt müssten Vorrang haben und die Haftung bei eventuellen Schäden müsse eindeutig bei den CO2-Verursachern und damit bei den Kraftwerksbetreibern liegen, so BUND-Energieexperte Robert Pörschmann.
Wie aus einer aktuellen Studie im Auftrag der Umweltschützer weiter hervorgeht, gibt es bisher keine brauchbaren Konzepte, um die Dichtheit von Lagerstätten nachzuweisen, bevor diese in Betrieb genommen werden. Entsprechende Modelle täuschten einen Wissensstand vor, "der tatsächlich nicht vorhanden ist", sagte der Geologe und Studienautor Ralf Krupp. Zudem verwies er auf potenzielle Gefahren durch den Austritt von Salzwasser durch die CO2-Speicherung in salzwasserhaltigen Sandsteinschichten. Dadurch sei die Qualität höher liegender Grundwasservorkommen gefährdet. Darüber hinaus könne der entstehende Druck durch die Verpressung zu Leckagen oder sogar Erdbeben führen.
Kohlekraftwerke durch CCS weniger effizienz
Ferner sei das CCS-Verfahren außerordentlich energieaufwendig. Der Einsatz bei drei Kraftwerken erfordere rechnerisch die Energieleistung eines vierten Kohlekraftwerkes, sagte Krupp. Zugleich reiche das Fassungsvermögen der infrage kommenden Speicherstätten lediglich für den CO2-Ausstoß von 27 Jahren, bei realistischer Planung sogar nur für knapp 13. Damit sei der Einsatz des Verfahrens als Brückentechnologie - wie von der Bundesregierung geplant - zumindest fragwürdig. Schließlich stehe die unterirdische Speicherung in Konkurrenz zu erneuerbaren Energien wie der Geothermie oder einem Rohstoffabbau.
Der Energiekonzern Vattenfall erprobt derzeit in der Lausitz die Technik zur Abspaltung von CO2. Andere Energiekonzerne verfolgen Projekte in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg.
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