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Castor-Zwischenlager: Kein Bundesland ausgeschlossen
Für die Castor-Behälter, die Deutschland 2015 zurücknehmen muss, sind noch keine Zwischenlager bestimmt worden. Dafür steht ein Zeitplan: Bis Ostern sollen die drei Bundesländer feststehen, die insgesamt 26 Atommüll-Behälter aufnehmen. Niedersachsen soll sich einem Medienbericht zufolge ausgenommen haben.

Berlin (dpa/red) - Bund und Länder wollen bis Mitte April die Lagerorte für Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland festlegen. Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth sagte am Freitag in Berlin nach einem Bund/Länder-Treffen, er sei guten Mutes, dass es bald eine Lösung gebe: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) habe "die Absicht, die Gespräche um Ostern herum zu einem Abschluss zu führen - gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder". Bislang war das niedersächsische Gorleben das Zwischenlager für die Atommüll-Behälter.
26 Behälter müssen untergebracht werden
Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) begrüßte den Zeitplan: "Die Ansage bis Ostern ist ein echtes Ausrufezeichen." Angesichts der 26 Atommüll-Behälter, die Deutschland 2015 aus den Wiederaufarbeitungsanlagen in Sellafield und La Hague zurücknehmen muss, sei nun Eile bei der Einigung geboten. In der Vergangenheit sei viel Zeit verstrichen, in der wenig Fortschritt erzielt worden sei.
Endlager-Option Biblis
Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg sind die einzigen Länder, die sich bisher zur Aufnahme der Castoren bereit erklärt haben. Gemäß der Absprachen sollen aber drei Bundesländer die Behälter für eine neue Endlagersuche aufnehmen. Eine weitere Option könnte Biblis in Hessen sein. In allen drei Bundesländer sind die Grünen an der Regierung beteiligt.
Kein Bundesland ausgeschlossen
Staatssekretär Flasbarth betonte, dass die Entscheidung für ein drittes Bundesland offen sei: "Ich habe jedenfalls für den Bund erklärt, dass wir keinen Standort ausschließen." Grundsätzlich kämen auch Standorte beispielsweise in Bayern oder Hessen infrage. Kriterien für das Zwischenlager seien die Kosten, die Transportentfernung von den Wiederaufarbeitungsanlagen sowie die technische Ausstattung vor Ort.
Castoren nicht nach Niedersachsen
Niedersachsen schloss nach Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung aus, einen der Castoren aufzunehmen. "Andere Bundesländer müssen Flagge zeigen", sagte eine Sprecherin. Bereits bei den Gesprächen forderte das Land laut Flasbarth, auch das unterschiedliche Maß an "gesellschaftlicher Vorbelastung" bei der Suche zu berücksichtigen.
Gorleben weiter im Gespräch
Bislang war der umstrittene Standort Gorleben das Zwischenlager für die Atommüll-Behälter. Dies wurde geändert, um eine ergebnisoffene Endlagersuche zu ermöglichen - Gorleben bleibt bei der neuen Suche aber im Topf. Greenpeace kritisierte die Zwischenlagersuche als "Spiegelfechterei": "Dies führt lediglich dazu, dass weiter Vertrauen in der Endlagerfrage zerstört wird und am Ende der Atommüll doch wieder nach Gorleben gebracht wird."
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