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Dachbegrünung ab 1. Juni staatlich gefördert
Mit einer Dachbegrünung lassen sich Energie und Kosten sparen. Die Grünpflanzen wirken nämlich nicht nur als natürliche Dämmung, auch die herkömmliche Dachabdichtung wird mit ihnen geschont. Ab Juni gibt es dafür zum ersten Mal Zuschüsse von der KfW-Förderbank.

Nürtingen (dpa/tmn/red) - Eine Dachbegrünung hat gleich mehrere Nutzen. Je mehr Beton und Glas in den Städten verbaut wird, umso größer ist die Sehnsucht der Menschen nach grünen Oasen. Trockenheits- und hitzebeständige Pflanzen wie Sedum, Dachwurz, Thymian, Felsennelke und Margerite geben ein farbenfrohes Bild auf dem Dach ab und brauchen kaum Pflege. Sie können aber noch viel mehr.
Mehrfachnutzen der grünen Dächer
"Gründächer sind nicht nur schön und klimafreundlich", erklärt Wolfgang Ansel, Geschäftsführer des Deutschen Dachgärtner Verbands in Nürtingen (Baden-Württemberg). "Sie verlängern auch die Lebensdauer von herkömmlichen Dachabdichtungen." Da die Pflanzen sie schützen, können ihnen Hitze, Frost und UV-Strahlen nicht viel anhaben. Daher ist die Dachbegrünung nicht nur in kommerziell genutzten und öffentlichen Gebäuden ein Thema, auch bei privaten Bauherren steigt das Interesse.
Natürliche Klimaanlage
Denn sie punkten mit einem weiteren handfesten ökonomischen Vorteil: "Dachbegrünungen sind Klimaanlagen fürs Haus - und das zum Nulltarif", erläutert Michael Henze, Umweltreferent des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bad Honnef bei Bonn. "Im Winter halten sie die Kälte ab. Und im Sommer verhindern sie, dass der Dachraum sich überhitzt."
Zuschüsse von der KfW
Pflanzen auf dem Dach tragen also zum Energiesparen bei. Deshalb gehören sie künftig zu den Maßnahmen der energetischen Sanierung, die von der staatlichen KfW-Förderbank bezuschusst werden. Ab 1. Juni können Bauherren, die im Zuge einer Gebäudesanierung auch ein neues Gründach anlegen wollen, einen Förderantrag bei ihrer Bank stellen, erläutert die KfW-Sprecherin Sybille Bauernfeind.
Einsparungen bis zu 13.125 Euro
In Rahmen des Programms "Energieeffizient Sanieren" vergibt die Staatsbank bis zu 75.000 Euro Kredit für jede Wohneinheit in einem KfW-Effizienzhaus oder bis 50.000 Euro bei Einzelmaßnahmen für einen Zinssatz von nur einem Prozent im Jahr. Überdies gewährt sie Hauseigentümern einen Tilgungszuschuss als zusätzlichen finanziellen Anreiz. Dieser reduziert das Darlehen und verkürzt gleichzeitig die Laufzeit. So könnten bis zu 13.125 Euro gespart werden.
Voraussetzungen für Förderung
"Voraussetzung für die Förderung ist, dass vor der neuen Begrünung das Dach entsprechend den vorgegebenen technischen Mindestanforderungen für Effizienzhaus oder Einzelmaßnahme gedämmt wird", erklärt Bauernfeind. Wenn dann der Kreditrahmen noch nicht ausgeschöpft ist, können die Kosten für die Dachbegrünung mitfinanziert werden. "Eine Förderung der Begrünung von Fassaden ist nicht möglich und für die nächste Zeit auch nicht geplant", stellt sie klar. Wie bisher werden aber auch weiterhin Renovierungsmaßnahmen an bereits vorhandenen Gründächern unterstützt.
Kombinierte Fördermodelle
Die KfW-Förderung lässt sich mit anderen Fördermöglichkeiten kombinieren, die regional angeboten werden. "Einige Städte und Kommunen unterstützen die Dachbegrünung bereits durch verschiedene Subventionsmodelle", erläutert Henze. "So müssen zum Beispiel die Besitzer von begrünten Dächern in vielen Regionen deutlich weniger Niederschlagswassergebühren bezahlen."
Dachbegrünung auch direkt bezuschusst
Etwa zwei Drittel der deutschen Städte haben laut Ansel die Abwassergebühr in Niederschlagswasser- und Schmutzwassergebühren aufgesplittet. Begrünte Dachflächen werden in der Regel als Entsiegelungsmaßnahmen anerkannt und mit einer Gebührenreduktion belohnt. Dies kann, je nach Niederschlagswassergebühr, bis zu einem Euro pro Quadratmeter und Jahr ausmachen. Informationen zu den örtlichen Begebenheiten hat etwa der Deutsche Dachgärtner Verband. Andere Städte, zum Beispiel München und Bremen, gewähren hingegen direkte finanzielle Zuschüsse für die Dachbegrünung. Die Fördergelder liegen häufig bei 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter.
Nicht nur bei Neubauten
Gründächer können nicht nur auf Neubauten, sondern auch auf Häuser aus dem Bestand aufgebracht werden. "Allerdings muss das Dach die zusätzliche Gewichtsbelastung durch die Grünschicht aushalten und die Dachabdichtung intakt sein", erklärt Gründach-Experte Wolfgang Ansel. "Die Dachbegrünung schützt zwar das Dach, aber sie kann kein krankes Dach heilen." Bauherren müssen daher vorher genau prüfen lassen, ob die Statik stimmt und ob das Dach dicht ist.
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