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Deutscher Strommarkt interessiert Russland mehr und mehr
Russland will in der Energiepolitik enger als bislang mit Deutschland zusammenarbeiten und vom lukrativen Geschäft mir Strom profitieren. Einem Zeitungsbericht zufolge geht es um Investitionen in einer Größenordnung von zehn bis 15 Milliarden Euro. Die Bundesregierung winkt ab.

München (dapd/red) - Sein Land sei bereit, gemeinsam mit deutschen Partnern Bau, Finanzierung und Betrieb von Kraftwerken zu übernehmen, sagte der russische Energieminister Sergej Schmatko der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe). Ziel sei der Beschluss eines bilateralen Abkommens.
"Es muss zu einer Annäherung kommen", sagte Schmatko. Das sei im Interesse beider Seiten. Deutschland benötige nach dem Atomausstieg neue Ersatzkraftwerke mit einer Kapazität von zehn bis zwölf Gigawatt, sagte der Minister. Das entspreche der Leistung von 10 bis 15 Großkraftwerken. "Wir sind bereit, Projekte in dieser Größenordnung zu finanzieren".
Nach Informationen der Zeitung geht es bei dem Vorschlag um gewaltige Summen. Nötig seien Investitionen von 10 bis 15 Milliarden Euro, berichtete das Blatt unter Berufung auf Branchenschätzungen.
Erste Kraftwerke in vier Jahren
Russland sei zu raschen Investitionen bereit, sagte Schmatko weiter. Binnen eines halben Jahres könne seine Regierung zusammen mit der russischen Energiewirtschaft und deutschen Energieanbietern wie Siemens einen entsprechenden Plan ausarbeiten. Erste Gespräche mit deutschen Politikern habe es bereits gegeben.
Der Minister geht davon aus, dass die ersten Kraftwerke in vier Jahren stehen könnten. Die Umsetzung aller Projekte sei innerhalb von zehn Jahren möglich. Hintergrund des Engagements ist der Zeitung zufolge, dass Russland künftig nicht mehr reiner Rohstofflieferant sein, sondern auch auf dem lukrativen hiesigen Strommarkt mitmischen will. Die Verhandlungen zwischen den Energiekonzernen Gazprom und RWE seien schon sehr weit. Am vergangenen Donnerstag hatte Gazprom den hessischen Stromanbieter Envacom übernommen.
Berlin reagiert zurückhaltend
Die Bundesregierung reagierte laut "SZ" zurückhaltend. Investitionen ausländischer Firmen stehen man offen gegenüber, sofern alle Vorschriften eingehalten würden. Ein bilaterales Abkommen hingegen wie im aktuellen Fall von Russland gewünscht lehne man ab.
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