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Deutsches Stromnetz soll stabiler werden
Das deutsche Stromnetz soll stabiler werden – und zwar durch Kooperationen des deutschen Netzbetreibers 50Hertz mit anderen europäischen Firmen. Der Stromfluss soll dadurch auch kalkulierbarer werden. Mit Phasenschiebern könne man etwa überschüssigen Ökostrom wirtschaftlicher an Nachbarstaaten verkaufen.

Frankfurt (dpa-AFX/red) - Um das deutsche Stromnetz sicherer zu machen, plant der ostdeutsche Stromnetzbetreiber 50Hertz den Ausbau seiner Verbindungen nach Tschechien, Polen, Dänemark und Schweden. "Wir stehen kurz vor dem Abschluss entsprechender Verträge mit Polen und Tschechien", sagte der Vorstandsvorsitzende des ostdeutschen Netzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). Konkret geht es um den Bau sogenannter Phasenschieber dies- und jenseits der Grenzen. 2017 solle der letzte fertig sein. Mit solchen "Stromventilen" sollen der Fluss der Elektronen gelenkt und kalkulierbar gemacht werden.
Möglichst effizienter Ausbau
Auch Pläne für den Bau eines zweiten Unterseekabels nach Schweden schreiten voran; eine weitere Seekabelverbindung nach Dänemark werde wohl noch dieses Jahr ausgeschrieben. "Aus diesem Kern könnte ein Ostseenetz wachsen", sagte er. Die Verbindungen nach Norden und nach Osten seien für die Sicherheit der Versorgung und das Gelingen der Energiewende äußerst bedeutsam. Ziel sei, den Ausbau regenerativer Energien so effizient wie möglich zu machen. Deshalb müsse zeitweilig in Deutschland nicht verwertbarer Ökostrom so wirtschaftlich wie möglich an ausländische Kunden verkauft werden, ohne die Stabilität ihrer Stromnetze zu gefährden. Genau das werfen Polen und Tschechen Deutschland seit Jahren vor. Ähnliche Pläne hat der Stromnetz-Betreiber Tennet, der ein Unterseekabel von Büsum in Schleswig-Holstein nach Norwegen plant. Das skandinavische Land ist schon mit Dänemark und den Niederlanden verbunden und plant eine Leitung nach Großbritannien.
Hauptabnehmer im Westen
Deutschland exportiert seit Jahren Strom - auch nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken gab es 2012 nach Zahlen des Statistischen Bundesamts einen Überschuss von netto 22,8 Terawattstunden, was zu einem Überschuss von 1,4 Milliarden Euro führte. Die Hauptabnehmer liegen jedoch im Westen: Ausländische Stromversorger - hauptsächlich aus den Niederlanden, Österreich und der Schweiz - kauften 66,6 Terawattstunden aus Deutschland ein.
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