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Die Energiewende macht auch EnBW zu schaffen
Der Atomausstieg hat das Konzernergebnis der EnBW im vergangenen Jahr erheblich belastet. Gleichwohl blickt der Konzern optimistisch in die Zukunft. Die Talsohle werde voraussichtlich bis 2015 durchschritten sein, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis am Mittwoch in Karlsruhe.

Karlsruhe (dapd/red) - Der Energiekonzern sei durch ein Effizienzprogramm über 750 Millionen Euro und zahlreiche Projekte im Bereich erneuerbarer Energien für die Zukunft gut aufgestellt. Im Verlauf des Jahres sei eine Kapitalerhöhung von rund 800 Millionen Euro geplant.
2011 sei nicht zuletzt wegen der Energiewende ein sehr schwieriges Jahr für die EnBW gewesen, sagte Villis. Der Konzern habe einen Fehlbetrag von 867 Millionen Euro erwirtschaftet, 2010 sei noch ein Konzernüberschuss von 1,15 Milliarden Euro verbucht worden. Negativ hätten sich insbesondere die neue Kernbrennstoffsteuer und die Abschaltung von zwei Atomkraftwerken der EnBW ausgewirkt.
Operatives Ergebnis eingebrochen
Das operative Ergebnis vor Ertragssteuern, Finanz- und Beteiligungsergebnis sank laut Villis um 17 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Im Geschäftsfeld Stromerzeugung und -handel sei sogar ein Rückgang um 20,9 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro zu verzeichnen, sagte er. Dabei sei der Stromabsatz im Vergleich zu 2010 um sechs Prozent auf 155,7 Milliarden Kilowattstunden gesteigert worden, und auch der Außenumsatz habe sich um 7,3 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro erhöht.
Der Hauptversammlung werde für das Jahr 2011 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,85 Euro je Aktie vorgeschlagen, kündigte Villis an. Im vergangenen Jahr waren es noch 1,53 Euro je Aktie.
Belastende energiepolitische Umwälzungen
Die energiepolitischen Beschlüsse des vergangenen Jahres würden die Geschäftsergebnisse auch weiterhin belasten, sagte Villis. Allerdings sei die EnBW "alles andere als ein Sanierungsfall". Der Konzern sei für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energiewende gut aufgestellt.
Im vergangenen Jahr habe der Konzern beispielgebende Projekte wie den ersten kommerziellen Offshore-Windpark in Deutschland und das neue Wasserkraftwerk in Rheinfelden in Betrieb genommen. Derzeit denke man unter anderem über den Neubau von Gaskraftwerken nach. Zudem solle die Zusammenarbeit mit Kommunen ausgeweitet werden.
Sparmaßnahmen im Personalbereich
Vorstandsmitglied Thomas Kusterer kündigte Sparmaßnahmen beim Personal an. Dieser Bereich solle bis 2014 einen Sparbeitrag von 250 Millionen erbringen, sagte er. Bereits jetzt gebe es einen Einstellungsstopp und ein freiwilliges Abfindungsangebot. Weitere Maßnahmen seien nötig, darüber müsse aber noch diskutiert werden.
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