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Dienstwagen erneut als Spritfresser am Pranger
Fünf Jahre nach der ersten "Klimakiller"-Rangliste haben viele deutsche Spitzenpolitiker noch einen Spritfresser als Dienstwagen. Das ergab die jüngste Erhebung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), deren Ergebnisse am Montag in Berlin vorgestellt wurden. Manche Politiker hätten inzwischen sogar aufgerüstet.

Berlin (dapd/red) - Danach bleibt kein Bundesminister mit seinem Auto unter dem geltenden EU-Klimagaswert von 140 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Trauriger Gesamtsieger auf der DUH-Rangliste wurde der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) mit 353 Gramm CO2.
Übermotorisierung und hoher CO2-Ausstoß sind laut Umwelthilfe bei den meisten Ministerpräsidenten und Ministern weiter Status-Insignien. Zu den Politikern gehörten insbesondere der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und der Regierende Bürgermeister in Berlin, Klaus Wowereit (SPD). Sie hätten bezüglich CO2-Ausstoß und Motorleistung gegenüber den Vorjahren sogar weiter aufgerüstet. Gepanzerte Dienstwagen wies die Umwelthilfe nicht separat aus.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch behauptete: "Nach wie vor verstehen sich die meisten Spitzenpolitiker als kostenlose Werbeträger für spritschluckende Dienstlimousinen aus deutscher Produktion." Erfreulich sei, dass sich zumindest in den ersten Bundesländern einzelne Regierungschefs, Minister und Senatoren ihrer Vorbildfunktion bewusst würden und auf zeitgemäße Fahrzeuge umsteigen. "Positiv ragt hier allenfalls die Bremer Landesregierung heraus, wo nicht nur der Landeschef, sondern gleich mehrere seiner Minister den derzeit geltenden EU-Klimagaswert unterschreiten."
Noch weit entfernt von den Grenzwerten
In der Bundesregierung bewegten sich nur Gesundheitsminister Philipp Rösler (VW Phaeton 3.0 V6 TDI 4Motion, 224 g CO2/km) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (Mercedes Benz E350 CDI 4MATIC BlueEfficiency, 203 g CO2/km) oberhalb der 200-Gramm-Grenze, berichtete Projektleiterin Barbara Göppel.
Ein Sprecher des Wirtschaftsministers verwies darauf, dass Brüderle auch noch einen kleineren Dienstwagen habe. Das Gesundheitsministerium erklärte, die Umweltverträglichkeit des Dienstwagens habe für Rösler einen hohen Stellenwert. Im August stehe der nächste turnusmäßige Austausch des Dienstwagens an. "Bei der Neubeschaffung ist ohnehin geplant, ein emissionsärmeres Auto anzuschaffen", erklärte Röslers Sprecher.
Laut Umwelthilfe sind die meisten Ministerien noch weit entfernt von dem seit 2008 geltenden EU-Zielwert für Pkw von 140 Gramm Kohlendioxid. Am nächsten komme der neue Dienstwagen von Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) diesem Wert mit 155 Gramm. Auf innovative Fahrzeugtechnik setze mittlerweile das Bundesverkehrsministerium und teste sowohl einen Elektro-Smart als auch einen Brennstoffzellen-Mercedes.
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