- Strom-Nachrichten
- Benzingipfel kommt
E10-Chaos: Doch höherer Verschleiß durch den Biosprit?
Das Chaos um den sogenannten Biosprit E10 hält an. Experten warnten in der "Welt am Sonntag", der neue Treibstoff führe bei allen Autos zu einem höheren Motorverschleiß und mache unter Umständen häufigere Ölwechsel erforderlich. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle setzt jetzt auf den "Benzingipfel" am Dienstag.

Berlin (afp/red) - Dem neuen Treibstoff E10 sind zehn Prozent aus Pflanzen gewonnenes Ethanol beigemischt. Durch den hohen Ethanolanteil nehme die Wassermenge im Motor zu, warnte Thomas Brüner, der Leiter der Mechanikentwicklung bei BMW, in der "WamS". "Das Wasser kondensiert aus den Verbrennungsgasen und gelangt ins Öl, das dadurch verdünnt wird und schneller altert." Daher könne es sein, dass die Intervalle für einen Ölwechsel verkürzt werden müssten.
Der BMW-Konzern erklärte allerdings, dass E10 für alle BMW-Pkw unbedenklich sei. Lediglich einige ältere Modelle benötigten unabhängig vom Ethanolgehalt aufgrund der höheren Oktanzahl Super Plus. Auch der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) äußerte sich "befremdet" über die Angaben Brüners. VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann kritisierte auch, dass BMW weitere Tests, die das Unternehmen laut "WamS" gemeinsam mit dem Daimler-Konzern plant, nicht schon früher vorgenommen habe.
Der schwarze Peter wird herumgereicht
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gab der Mineralölwirtschaft und der Autoindustrie die Hauptschuld am Chaos um den sogenannten Biosprit E10. Es sei zunächst die "Aufgabe der Mineralölwirtschaft, die Kunden zu informieren über das, was sie verkaufen", sagte Brüderle am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Auch die Fahrzeughersteller müssten "klare Auskunft" über die Eignung ihrer Motoren geben. Hier seien "viele Informationen offenbar nicht weitergeliefert worden".
Auch Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) kündigte an, er werde die Benzinhersteller stärker in die Pflicht nehmen. "Die Verwirrung an der Zapfsäule muss ein Ende haben", sagte er der "Welt am Sonntag".
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Montagsausgabe), er halte die Nutzung von Biokraftstoffen nach wie vor für die richtige Strategie. Der Verbraucher könne selbst entscheiden, "ob er von dem Angebot Gebrauch macht". Allerdings steht an den Tankstellen mit E10 als Alternative in der Regel nur die deutlich teurere Sorte Super Plus zur Verfügung. Derzeit tanken dennoch viele Autofahrer sicherheitshalber Super Plus.
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Döring, forderte, den E10-Verkauf kurzfristig zu stoppen und um einige Monate zu verschieben. "Die Verbraucher müssen zunächst Klarheit und Sicherheit bekommen", sagte er dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe).
Lampe
Solaranlagen-Wartung
E-Scooter
Sicherungskasten
Sicherungskasten: eine wichtige Installation im kompakten Überblick
E-Bike