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EnBW stellt Studie vor
Wie aus einer Analyse des Bremer Energie Instituts hervorgeht, verlangen viele Betreiber von Stromnetzen überhöhte Nutzungsentgelte.

Das Gutachten war von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Auftrag gegeben worden. Darin wurden 156 der insgesamt rund 900 deutschen Stromnetzbetreiber untersucht, die etwa 75 Prozent der deutschen Bevölkerung abdecken.
Die Entgelte, die die Betreiber der deutschen Stromverteilnetze für die Stromdurchleitung verlangen, variieren dabei deutlich, um bis zu 100 Prozent. Diese hohen Unterschiede werden von vielen Netzbetreibern regelmäßig mit strukturellen Besonderheiten erklärt. Dem widerspricht das Gutachten. Es untersucht die Auswirkungen von verschiedenen Strukturfaktoren wie Fläche, Leitungslänge, Bevölkerung etc. auf die Netznutzungsentgelte. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der untersuchten Netzbetreiber verlangt überhöhte Entgelte. Sie missbrauchen somit ihre Stromnetze zum Schutz ihres historischen Gebietsmonopols und behindern den Wettbewerb in der deutschen Stromwirtschaft.
Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass diese Unternehmen damit etwa eine halbe Milliarde Euro pro Jahr zusätzlich einnehmen. Prof. Pfaffenberger, Leiter der Studie, fordert daher die konsequente Anwendung des "Vergleichsmarktkonzepts" in Deutschland. Bei diesem Konzept (engl. "Yardstick competition") wird ein Vergleichsunternehmen mit niedrigem Preis ausgewählt. Alle anderen Unternehmen werden unter Berücksichtigung ihrer strukturellen Gegebenheiten an diesem Preis gemessen.
Die EnBW fordert nach der Studie das Bundeskartellamt auf, gegen die Netzbetreiber vorzugehen, die diese missbräuchlich hohen Entgelte verlangen. Gleichzeitig begrüßte die EnBW, dass das Bundeskartellamt bereits im Januar gegen zehn Stromnetzbetreiber ein Missbrauchsverfahren wegen überhöhter Netznutzungsentgelte eingeleitet hatte.
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