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Endgültiges Aus für Biblis rückt näher
Die Wahrscheinlichkeit, dass das hessische Atomkraftwerk Biblis nach der dreimonatigen Sicherheitsüberprüfung nicht mehr ans Netz geht, ist wieder ein Stück gewachsen. Unterdessen wurde am Dienstag im abgeschalteten Meiler Biblis A ein neuer Defekt gemeldet.

Wiesbaden (dapd/red) - Die FDP plädierte am Dienstag dafür, die acht zurzeit abgeschalteten alten Meiler endgültig stillzulegen. Ein entsprechender Vorstoß von FDP-Generalsekretär Christian Lindner würde auch Biblis A und B betreffen. Der hessische FDP-Fraktionschef Florian Rentsch plädierte dafür, die Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke zurückzunehmen.
Damit rückt die FDP immer mehr vom bisherigen Atomkurs der Bundes- und Landesregierung ab. Der stellvertretende Landesvorsitzende Hans-Jürgen Hielscher hatte am Montag sogar für eine vollständige Abkehr von der Kernenergie plädiert. Dagegen wandte sich Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ausdrücklich gegen einen Kurswechsel in der Atomfrage.
Im derzeit abgeschalteten Atomkraftwerk Biblis A hat unterdessen der Betreiber RWE einen Defekt an einem Kühler des Lagerbeckens für abgebrannte Brennelemente gemeldet. Bei einer Überprüfung sei dort an einer Rohrverbindung eine geringfügige Korrosion festgestellt worden, teilte das Umweltministerium am Dienstag in Wiesbaden mit. Der Befund habe keine Auswirkungen auf die Funktion des Kühlers.
Der Kühler soll den Angaben zufolge planmäßig Ende des Jahres überholt werden. Bis dahin könne der Defekt belassen werden. Damit sei der TÜV Nord einverstanden, wie es weiter hieß. Der Vorfall sei ohne sicherheitstechnische Bedeutung. Es habe keine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage bestanden.
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