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EU-Kommission: VW soll US- und EU-Kunden gleich behandeln
Im VW-Abgasskandal fordert die EU-Kommission Rede und Antwort von dem Autobauer. EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska besteht dabei darauf, dass Kunden in der EU und den USA in gleicher Weise entschädigt werden. Ein neuer Ausschuss des EU-Parlaments prüft nun auch das Überwachungssystem in Europa.

Brüssel/Straßburg (dpa/red) - Brüssel will die Aufarbeitung bei dem VW-Abgasskandal weiter vorantreiben. EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska pochte bei einem Treffen mit Volkswagen-Chef Matthias Müller am Donnerstag in Brüssel darauf, betroffene Volkswagen-Kunden in der EU genauso wie US-Kunden zu entschädigen. In den USA bekommen VW-Kunden je 1.000 Dollar bestehend aus Bargeld und Gutscheinen für VW-Händler.
EU-Kommissarin fordert Details zur Problembehandlung
Die EU-Kommissarin habe von Müller Details dazu gefordert, wie der Konzern die entstandenen Probleme beheben will, teilte eine Sprecherin nach dem Brüsseler Treffen mit. Zudem wolle Bienkowska Klarheit über die Abweichungen beim CO2-Ausstoß sowie beim Spritverbrauch von betroffenen Autos. Müller sicherte laut EU-Kommission seine Kooperation zu.
VW-Sprecher: Individuelle Maßnahmen für jeden Markt
Ein VW-Sprecher sagte, die Maßnahmen in den USA seien auch ergriffen worden, weil die Kunden dort "wahrscheinlich länger auf geeignete Lösungen warten" müssten. "Daher kann und wird die Aktion nicht einfach auf andere Märkte ausgerollt werden." Dennoch stehe der Kunde überall im Mittelpunkt. "Wir schnüren individuell für jeden Markt ein Maßnahmenpaket, das für den Kunden eine hohe Kundenzufriedenheit ermöglichen soll."
VW-Abgasskandal betrifft rund elf Millionen Wagen weltweit
Volkswagen hatte mit Hilfe einer Software Schadstoffwerte bei Abgastests von Dieselfahrzeugen geschönt. Später hatte der Konzern auch Unregelmäßigkeiten bei CO2-Messungen eingestanden.
Den Skandal deckten US-Umweltbehörden im vergangenen Jahr auf. Europas größter Autohersteller wird nun von den Vereinigten Staaten verklagt; in Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Betrugsverdachts. In beiden Ländern gibt es auch Zivilklagen gegen den Konzern.
Betroffen von den Manipulationen sind weltweit rund elf Millionen Wagen, in Deutschland etwa 2,4 Millionen. Laut Volkswagen wird der Konzern Ende nächster Woche damit beginnen, betroffene Autos in Deutschland zurückzurufen.
EU-Parlament hat einen Untersuchungsausschuss benannt
Auch das Europäische Parlament will Konsequenzen aus der Abgasaffäre ziehen und hat in Straßburg die Mitglieder eines 45-köpfigen Untersuchungsausschusses benannt. Er soll möglichen Verstößen der Autoindustrie gegen das Unionsrecht für Emissionsmessungen nachgehen, wie das Parlament mitteilte. Zudem soll der Ausschuss vermutete Versäumnisse der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten untersuchen.
Zwischenbericht in einem halben Jahr
Ein Zwischenbericht soll binnen sechs Monaten vorliegen, der Abschlussbericht mit endgültigen Ergebnissen spätestens Anfang 2017. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem die deutschen Europaabgeordneten Rebecca Harms (Grüne), Ismail Ertug (SPD) und Sven Schulze (CDU). Der Ausschuss wird seine erste Sitzung für Februar einberufen und den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter wählen.
Quelle: DPA
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