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EU-Vergleich: Strom kostet hierzulande 44 Prozent mehr
In Deutschland müssen Verbraucher deutlich mehr für Strom zahlen als in anderen europäischen Ländern. Hierzulande liegen die Strompreise einer aktuellen Analyse zufolge 44 Prozent über dem europäischen Durchschnittspreis.

Berlin – Verbraucher in Deutschland müssen für Strom deutlich tiefer in die Tasche greifen als ihre europäischen Nachbarn. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Vergleichsportals TopTarif. Ein Grund ist demnach die überdurchschnittlich hohe Belastung mit Steuern und Abgaben.
Strom kostet im EU-Durchschnitt 823 Euro im Jahr
Ein Haushalt in Deutschland zahle in der ersten Jahreshälfte 2016 durchschnittlich 1.188 Euro für 4.000 Kilowattstunden Strom. Nur die Dänen müssten für die gleiche Menge noch mehr bezahlen (1.235 Euro). Überdurchschnittlich hohe Preise wurden der Auswertung zufolge auch in Belgien (1.018 Euro), Italien (965 Euro), Portugal (940 Euro), Irland (922 Euro) und Spanien (874 Euro) fällig.
Im europäischen Durchschnitt beliefe sich die Stromrechnung auf 823 Euro. Die Belastung für deutsche Verbraucher läge 44 Prozent darüber.
Im günstigsten Mitgliedsstaat der EU, Bulgarien, zahlten die Einwohner durchschnittlich 382 Euro und damit ein Drittel des deutschen Preises. Es folgten Ungarn (446 Euro) und Estland (483 Euro).
Strompreis unter Berücksichtigung der Kaufkraft
Würden die Strompreise unter Berücksichtigung der nationalen Kaufkraft ausgewertet, ergebe sich folgendes Bild: Demnach war Strom in Portugal am teuersten (1.207 Kaufkraftstandard (KKS)). Auf Platz zwei und drei folgten Deutschland (1.151 KKS) und Rumänien (1.031 KKS). Den günstigsten Strom gemäß Kaufkraftstandard bezögen die Einwohner Finnlands (504 KKS), Luxemburgs (577 KKS) und Schwedens (588 KKS).
Steuern und Abgaben sind in Deutschland vergleichsweise hoch
In Deutschland (53 Prozent) sei die Steuer- und Abgabenlast auf Strom mit am höchsten. Nur in Dänemark (70 Prozent) lange der Staat noch kräftiger zu. Die geringsten Abgaben würden in England und Malta fällig (jeweils knapp 5 Prozent). Durchschnittlich machten Steuern, Umlagen und Abgaben rund ein Drittel der europäischen Stromrechnung aus.
Von der Grundversorgung weg: Ersparnis liegt bei rund 446 Euro im Jahr
Seit der Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 1998 haben deutsche Verbraucher die Möglichkeit, ihren Anbieter zu wechseln. Dennoch befinde sich nach wie vor knapp ein Drittel der Haushalte in der lokalen Grundversorgung. Wer aus der Grundversorgung zum besten verfügbaren Tarif wechselt, minimiere seine Stromrechnung aktuell um durchschnittlich 446 Euro pro Jahr.
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