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Fukushima-Folgen: Deutsche Protestkultur in Japan

Deutsche Atomkraftgegner werden offenbar mehr und mehr zum Vorbild für die japanische Bewegung. Doch den Japanern fällt es traditionell schwer, sich aus dem Kollektiv zu lösen. In Deutschland lebende Japaner versuchen deshalb, ein Stück deutsche Protestkultur zu exportieren.

16.08.2011, 11:05 Uhr
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Strommasten© Günter Menzl / Fotolia.com

Neckarwestheim (dapd/red) - Tomoyuki Takada hat viel zu erzählen an diesem Samstag. Der Japaner mit der gelben Jute-Tasche ist gerade von seiner Reise in das Katastrophengebiet um Fukushima zurückgekehrt, es war bereits seine dritte seit dem Reaktorunglück im März. "In der japanischen Bevölkerung steigt von Tag zu Tag der Widerwille gegen die Atomkraft", sagt der Übersetzer, der seit 1983 in Deutschland lebt. Gerne sähe es der Atomkraft-Gegner, wenn der wachsende Unmut in eine Anti-AKW-Bewegung wie in Deutschland münden würde.

Deutsche Atomkraftgegner als Vorreiter

Gemeinsam mit etwa 600 Anti-AKW-Demonstranten zieht der 51 Jahre alte Mann am Samstag vor das Atomkraftwerk Neckarwestheim. Aus seiner Sicht ist die deutsche Anti-AKW-Bewegung für die Japaner ein Vorreiter. "Als ich im Mai in Japan war, galt Kritik an der Atomindustrie noch als Tabu in der Gesellschaft. Das hat sich drastisch geändert", hat Takada in zahlreichen Gesprächen festgestellt. Auch in Japan würden sich immer mehr Menschen gegen die Risikotechnologie aussprechen. "Ich erfahre das, egal ob ich in einer Kneipe, beim Friseur oder auf der Straße gehe", sagt er.

Am Samstag protestieren AKW-Kritiker in Neckarwestheim unter dem Motto "Atomausstieg sieht anders aus - Stilllegung sofort" dagegen, dass Block 2 des Atomkraftwerks immer noch in Betrieb ist. Das hält Tomoyuki Takada für richtig. "Ich selbst habe auf meinen Reisen während der vergangenen Monate erlebt, was bei einem Unfall in einem solchen Kraftwerk geschieht", erzählt er. Vor allem Eltern seien besorgt um die Gesundheit ihrer Kinder.

"Manche Menschen können aus der Region rund um Fukushima wegziehen, aber längst nicht alle", berichtet Takada. Zu schwierig sei es, in irgendeiner anderen Gegend Arbeit zu finden. Auch im Nahrungsbereich sei die Lage absolut ernst: "Der Herbst wird sehr heikel, denn die Reisernte steht an", sagt Takada. Wissenschaftler hielten es für möglich, dass das Hauptnahrungsmittel der Japaner in weiten Teilen verseucht sein könnte: "Das wäre dramatisch", sagt der Übersetzer und legt seine Stirn in Falten.

Protest für Atomausstieg fällt Japanern schwer

Doch auch wenn die Menschen besorgt seien um ihre Kinder, um die Lebensmittel und das verseuchte Wasser - "den Japanern fällt es sehr schwer, sich aus dem Kollektiv zu lösen und für den Atomausstieg zu protestieren", sagt Takada, der sich schon seit 2009 gegen den Neubau des Atomkraftwerks Kaminoseki engagiert.

Aus diesem Grunde versuche er beispielsweise gelbe Jute-Taschen, solche wie auch er eine trägt, über Bekannte in Japan unter die Leute zu bringen. Die Taschen sind mit der Anti-AKW-Sonne und mit japanischen Schriftzeichen bedruckt. "Atomkraft - Nein Danke" auch als japanisches Statement. "Ich bin sicher, dass viele Menschen solche Taschen tragen werden", sagt der Mann, der eigentlich in der Nähe von Düsseldorf lebt. Auf diese Weise exportiert er auch ein bisschen deutsches Protest-Know-How nach Japan. "Viele Japaner sprechen über die Deutschen und den Atomausstieg", sagt er.

Die Furcht vor der Kaltreserve

Doch was in Japan als beinahe revolutionärer Schritt angesehen wird, das frustriert viele der Atomkraftgegner an diesem Samstag in Neckarwestheim. "Nach dem Beschluss der Bundesregierung und der Bundestagsmehrheit soll Neckarwestheim 2 noch bis 2022 weiter laufen. Dagegen wehren wir uns", sagt Herbert Würth, Sprecher des Aktionsbündnisses Castor-Widerstand-Neckarwestheim. Bis zu diesem anvisierten Datum fänden immerhin noch drei Bundestagswahlen statt.

Außerdem befürchte man, dass der eigentlich stillgelegte Block 1 als sogenannte Kaltreserve genutzt werden soll. Nach dem Willen der Bundesnetzagentur soll für eine gewisse Zeit ein AKW für den Fall von Stromengpässen vorgehalten werden. "Wenn es soweit kommt, dann sind wir wieder hier", kündigt Würth an.

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