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Gebäudesanierungen verhelfen Handwerk zum Aufschwung
Das hessische Handwerk konnte im Jahr 2011 einen deutlichen Aufschwung verzeichnen. Einen wesentlichen Grund dafür sieht der Präsident des Hessischen Handwerkstags, Bernd Ehinger, in verstärkten Investitionen in die Gebäudesanierung infolge der Energiewende.

Wiesbaden (dapd/red) - Die hessischen Handwerksbetriebe profitieren schon jetzt von der Energiewende. Große Bereiche der Bevölkerung seien bereit, in neue Heizungsanlagen oder energetische Sanierung etwa der Dächer zu investieren, sagte der Präsident des Hessischen Handwerkstages, Bernd Ehinger, am Dienstag in Wiesbaden. Nicht zuletzt deshalb rechne er für 2012 mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung bei den hessischen Handwerksbetrieben. Grund für mehr Bereitschaft zu Investitionen sei die Angst um die Sicherheit des eigenen Geldes: "Wer jetzt was macht, streicht nicht nur einfach, sondern macht's richtig", betonte Ehinger.
Starkes Wachstum und Impulse durch Gebäudesanierung
2011 sei ein sehr starkes Jahr mit einem Wachstum von rund 2,5 Prozent gewesen und laut Ehinger ist das zum Großteil dem Handwerk zuzurechnen. Die rund 74.000 Betriebe des hessischen Handwerks erwirtschafteten den Angaben zufolge mit ihren 330.000 Beschäftigten 2011 einen Umsatz von rund 30 Milliarden Euro. Mehr als 90 Prozent hielten im vergangenen Jahr ihren Mitarbeiterstamm oder stellten sogar mehr Mitarbeiter ein. "Das hessische Handwerk hat sich 2011 bemerkenswert robust gehalten, trotz vieler Krisen", bilanzierte Ehinger.
Für 2012 gehe man erneut von einem Wachstum bis zu 1,5 Prozent aus. Mehr als 83 Prozent der Betriebe schätzten laut Ehinger ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend ein. Ein Teil des Booms 2011 sei noch von den Konjunkturprogrammen des Bundes gekommen, räumte er ein. In zunehmendem Maße seien die Aufträge aber aus der Wirtschaft erteilt worden. Wichtig wäre nun ein Programm, das weitere Anreize zur energetischen Sanierung von Häusern gebe. Von dem Ziel des Hessischen Energiegipfels, die Quote energetischer Sanierungen von Altbauten von 0,75 Prozent auf mindestens 2,5 oder 3 Prozent zu steigern, erwarte sich das Handwerk weitere deutliche Impulse.
Fachkräftemangel und Umweltzonen werden problematisch
Sorgen macht den Handwerksbetrieben hingegen zunehmend der Fachkräftemangel. Fast 21 Prozent der Betriebe hätten im Frühjahr 2011 Facharbeiterstellen zu besetzen gehabt, nur knapp 40 Prozent sei das auch gelungen. "Die Betriebe haben verstanden, dass man sich den eigenen Nachwuchs heranziehen muss und sind sehr interessiert daran, ihn auszubilden", hob Ehinger hervor. Derzeit bilde das hessische Handwerk rund 30.000 Lehrlinge aus. Die Abbrecherquote liege aber weiter bei 20 Prozent, "das ist nach wie vor zu hoch". Die Handwerksbetriebe setzten deshalb zunehmend auf Nachwuchswerbung in Internetplattformen wie Facebook. Ehinger forderte zudem eine bessere Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft.
Ein weiteres Problem des Handwerks sieht Ehinger in den Umweltzonen der Städte: Die Handwerksbetriebe würden durch sie stark beeinträchtigt, da sie einen hohen Anteil an Dieselfahrzeugen und älteren Fahrzeugen mit spezifischen Einbauten und Aufbauten besäßen. Es sei nicht zu verstehen, dass städtische Fahrzeuge von der Regelung ausgenommen würden, Handwerksbetriebe aber nicht. Wirksamer seien Verkehrsoptimierungen und der Einsatz von Parkleitsystemen sowie eine Verbesserung von Ampelschaltungen und des Lieferzonen-Managements.
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