- Strom-Nachrichten
- Rekordsumme
Gorleben-Einsatz kostete gut 33 Millionen Euro
Für den Polizeieinsatz beim Castor-Transport nach Gorleben im vergangenem November hat Niedersachsen die Rekordsumme von 33,5 Millionen Euro bezahlt. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Große Anfrage der Grünen-Fraktion in Hannover hervor.

Hannover/Gorleben (dapd/red) - Die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Mehrarbeit niedersächsischer Polizisten und die Zahlungen an andere Länder für bereitgestellte Beamte addieren sich auf diese Summe. Bislang hatte das niedersächsische Innenministerium von rund 25 Millionen Euro Einsatzkosten gesprochen.
Bis zu 35 Stunden im Einsatz
Bei dem Transport waren einzelne Polizisten bis zu 35 Stunden ununterbrochen im Einsatz. Solange sei "die maximale Verwendungszeit im Einsatzraum in Einzelfällen" gewesen, heißt es in der Antwort des Innenministeriums auf die Anfrage. Hinzuzurechnen seien noch Zeiten für Fahrten zwischen Unterbringungs- und Einsatzorten. Die Gesamtzahl der eingesetzten Polizisten gab das Ministerium mit rund 20.000 an. Zu 11.836 Beamten der Länder kamen noch mehr als 8.000 Kräfte der Bundespolizei hinzu.
Gorleben sei "politisch nicht durchsetzbar"
Die Antworten der Landesregierung auf die Anfrage zeigten, "dass in Gorleben ein Atommüllendlager politisch nicht durchsetzbar ist", sagte der Grünen-Landtagsabgeordnete Ralf Briese. Die gigantischen Kosten, der tagelange Belagerungszustand in der Region und die Einsatzzeiten für Polizisten seien inakzeptabel.
Proteste gegen Endlager gehen weiter
Zudem wurde am Wochenende bekannt, dass Umweltschützer offenbar ein ganzes Jahr lang die Arbeiten am Endlagerbergwerk in Gorleben blockieren wollen. Die Aktion "Gorleben 365" werde am 14. August beginnen, teilte die Anti-Atom-Initiative "X-tausendmal quer" am Freitag mit. Jeden Tag solle möglichst eine andere Gruppe Blockaden organisieren.
Die Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Endlager für hochradioaktiven Atommüll war im vergangenen Herbst nach zehnjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Atomkraftgegner fordern einen Stopp der Arbeiten und einen Neustart bei der Endlagersuche.
Kostenlosen Newsletter bestellen
* Das Feld E-Mail-Adresse ist erforderlich.
Um Ihr Newsletter-Abo abzumelden, klicken Sie bitte hier.