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Gorleben nimmt weitere Castoren auf
Die angekündigte Einlagerung weiterer Castorbehälter ins Zwischenlager Gorleben ist bei Atomkraftgegnern auf scharfe Kritik gestoßen. "Der Grenzwert für Radioaktivität an der Castorhalle konnte nur mit Schmu und Betrug niedrig gehalten werden", sagte die Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) Lüchow-Dannenberg, Kerstin Rudek.

Gorleben (dapd/red) - Soweit Rudek am Montag zur Nachrichtenagentur dapd. Das Niedersächsische Umweltministerium hatte zuvor seine Zustimmung zur Einlagerung weiterer Castoren in Gorleben angekündigt und erklärt, dass der Grenzwert für die Strahlung aus dem Lager auch nach deren Anlieferung sicher unterschritten werde. Rudek sagte demgegenüber, der Prognose des Ministeriums liege ein viel zu hoher Wert für natürliche Radioaktivität zugrunde, der von den Messwerten abgezogen worden sei.
Täuschung der Öffentlichkeit vorgeworfen
Auch Greenpeace bemängelte "eine falsche Berechnung von Strahlenmesswerten" durch das Umweltministerium. Die Ende November geplante Einlagerung weiterer Castoren in Gorleben sei unzulässig, sagte der Atomexperte der Umweltorganisation, Tobias Riedl. Greenpeace prüfe jetzt, rechtliche Schritte einzuleiten.
Die Anti-Atom-Organisation "Ausgestrahlt" warf Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) vor, die Öffentlichkeit zu täuschen. "Die zuständige Landesbehörde stellte fest, dass die Grenzwerte überschritten werden und jetzt wird die Strahlung einfach weggerechnet", sagte "Ausgestrahlt"-Sprecher Jochen Stay.
Verstärkten Widerstand angekündigt
Die atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Sylvia Kotting-Uhl, sagte der Nachrichtenagentur dapd, Sander treibe "ein unverantwortliches Lotteriespiel" mit den Strahlenwerten am Zwischenlager Gorleben. Von einer klaren Sachlage und einem sicheren Unterschreiten des Grenzwertes könne entgegen den Behauptungen des Ministeriums keine Rede sein. Vielmehr gebe es Messwerte, die auf eine Überschreitung des Grenzwertes hindeuteten und die nicht widerlegt seien.
Die Initiative "X-tausendmal quer" kündigte eine Massenblockade gegen die für Ende November erwartete Atommülllieferung an. Wenn der Castor-Transport trotz überhöhter Strahlenbelastung im Zwischenlager rollen sollte, sorge das für großen Zulauf zum Widerstand im Wendland, erklärte die Sprecherin der Initiative, Luise Neumann-Cosel.
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