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Gorleben und die Endlagersuche: Zurück auf Start
Im Bergwerk Gorleben wird der Erkungungsbereich zurückgebaut, die Schutzmauer abgerissen. Damit soll bei der Endlagersuche wieder alles offen sein, der Standort soll wie alle anderen möglichen Endlager behandelt werden.

Gorleben - Nach jahrzehntelangem Streit um ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll in Gorleben ist der Erkundungsbereich des Bergwerks fast vollständig zurückgebaut worden. Am Montag wurde die Schutzmauer um das Bergwerk symbolisch geöffnet, sie soll in den kommenden Wochen fast vollständig abgerissen werden. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) übergab ein Teilstück an den Landkreis und die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg (BI), die seit Jahrzehnten gegen ein Endlager in Gorleben kämpft.
Gorleben: Ein Standort wie jeder andere?
Gorleben soll als möglicher Standort für ein Endlager nun offiziell genau so behandelt werden wie jeder andere Ort. 2013 hatte der Bundestag das Standortauswahlgesetz verabschiedet und damit die Suche nach einem Endlager wieder auf Null gesetzt. Im Jahr darauf hatten der Bund und das Land Niedersachsen sich auf einen Rückbau des Bergwerks und seine Offenhaltung im Zuge der Endlagersuche geeinigt. Kritiker hatten gefordert, Gorleben wegen der schwierigen Vorgeschichte ganz aus dem Rennen zu nehmen. In das Erkundungsbergwerk wurde viel Geld gesteckt, über keinen anderen Standort weiß man so viel - man fürchtet daher eine Vor-Festlegung auf Gorleben.
Bei einer symbolischen Abschlussbefahrung des Salzstocks wurde am Montag gezeigt, wie der sogenannte Offenhaltungsbetrieb aussieht. In den vergangenen Jahren viele Anlagen entfernt, Bergleute arbeiten in Gorleben nicht mehr. Von einst über 200 Arbeitsplätzen blieben nur knapp 20 übrig, Tiefbohrmaschinen wurden abtransportiert.
Endlager soll bis 2031 gefunden werden
Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) hatte 1977 den Salzstock als Endlager vorgeschlagen. 2011 beschloss der Bundestag den Ausstieg aus der Atomenergie, auch andere mögliche Standorte sollen nun geprüft werden. Bis 2031 will der Bund dafür einen geeigneten unterirdischen Ort finden - maximale Sicherheit für eine Million Jahre lautet das Ziel. Auf Basis festgeschriebener Kriterien suchen Experten entsprechende Regionen aus. Die hoch radioaktiven Atom-Abfälle sollen tief in einem Bergwerk entsorgt werden. Als geologische Formationen kommen Salz, Ton und kristallines Gestein wie Granit infrage. Erste Ergebnisse sind für 2020 angekündigt.
Die Suche nach dem besten Standort
"Wir sind sozusagen bei Schritt eins von Phase eins in einem vergleichenden Suchprozess, der sich über etliche Jahre erstrecken wird", sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag am Montag im Deutschlandfunk. "Im Moment ist die Bundesgesellschaft für Endlagerung dabei, die Daten zusammenzutragen, die es über den Untergrund in Deutschland gibt," sagt die Grünen-Atomexpertin Sylvia Kotting-Uhl. Die Entscheidung über einen Endlager-Standort treffen am Ende Bundestag und Bundesrat. Sie werde nach der Wissenschaft fallen, sagte Kotting-Uhl. "Der bestgeeignete Standort in Deutschland wird der Standort für ein Lager für hoch radioaktiven Müll werden. Und nicht der Ort, an dem die Akzeptanz am höchsten ist."
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