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Greenpeace hält Isar 1 für Deutschlands unsicherstes AKW
Das Atomkraftwerk Isar 1 in Bayern ist nach Ansicht der Umweltschützer von Greenpeace der unsicherste Reaktor in Deutschland. Das sei das Ergebnis einer eigenen Akw-Risiko-Rangliste auf Basis des RSK-Berichts von vergangener Woche. In dem Bericht seien die unsichersten Meiler klar erkenntlich, hieß es.

Hamburg (afp/red) - Grundlage des Rankings sei die in der vergangenen Woche von der Reaktorsicherheitskommission (RSK) vorgelegte Überprüfung aller Meiler hierzulande, teilte die Organisation am Montag in Hamburg mit. Das Akw Emsland in Niedersachsen habe dagegen am besten abgeschnitten. Es sei das einzige Atomkraftwerk, das bei der Auswertung nach der Greenpeace-Methode mehr als die Hälfte der erreichbaren Punkte bekam.
Die "üblichen Verdächtigen"
Insgesamt seien die für drei Monate von der Bundesregierung stillgelegten sieben ältesten Meiler, zu denen auch Isar 1 gehört, am schlechtesten gegen schwere Störfälle gerüstet, teilte Greenpeace mit. Dicht gefolgt würden sie von dem als Pannen-Akw bekannten Kernkraftwerk Krümmel.
Der von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nach der Atomkatastrophe in Fukushima angeforderte RSK-Bericht liefert selbst keine klare Rangliste. In ihm werden Schutzvorkehrungen bewertet, indem alle Akw einzeln für verschiedene Unglücksszenarien wie Flugzeugabstürze, Überschwemmungen oder Erdbeben auf einer dreistufigen Skala eingeordnet werden. Eine Gesamtnote wird daraus nicht ermittelt.
In dem Bericht der RSK seien "die besonders gefährlichen Meiler klar auszumachen", erklärte dagegen Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital zur Vorlage der Testergebnisse seiner Organisation am Montag. "Es gibt keine Ausreden mehr, die ältesten Akw nicht sofort stillzulegen." Greenpeace forderte darüber hinaus die Abschaltung des Akw Krümmel und einen kompletten Atomausstieg bis 2015.
Wie Greenpeace gerechnet hat
Greenpeace erarbeitete sein Sicherheitsranking nach eigenen Angaben durch die Kombination von drei verschiedenen Zählmethoden. So wurde für jede im RSK-Bericht erreichte Schutzstufe in den einzelnen Kategorien ein Punkt vergeben, woraus sich eine Gesamtsumme ergab. Zudem wurde das Abschneiden der Meiler im offiziellen Bericht noch einmal ohne Blick auf den Punktestand verglichen. Zuletzt teste Greenpeace alle Akw noch nach eigenen Kriterien, wobei zusätzliche, von der RSK nicht beachtete Faktoren wie das Anlagealter oder die Störfallhäufigkeit für die Punktevergabe eine Rolle spielten.
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