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Hendricks: Atommüll-Expertise könnte Exportschlager werden
In dem Atommüll-Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald soll ein neues Sicherungskonzept zum Schutz solcher Anlagen vor Terrorangriffen entstehen. Gleichzeitig gelten die dortigen Mitarbeiter als Experten für den Atom-Rückbau. Dieses Wissen könnte Barbara Hendricks zufolge zum "Exportschlager" werden.

Lubmin (dpa/red) - Die Energiewerke Nord (EWN) wollen noch in diesem Jahr ein neues Sicherungskonzept für das Atommüll-Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald vorlegen. Das sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Henry Cordes, am Mittwoch während eines Besuches von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) im stillgelegten Kernkraftwerk Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Für einen Teil des ursprünglichen Konzepts zum Schutz der Einrichtung vor Terrorangriffen hätte es vom Innenministerium in Schwerin wohl keine behördliche Zustimmung gegeben. Die EWN hatte ihren Vorschlag, der als "geheim" eingestuft war, deshalb kürzlich zurückgezogen. Die Betreiber aller Zwischenlager hatten 2011 den Auftrag erhalten, ein neues Terrorismus-Sicherungskonzept zu entwickeln.
Hendricks: Technik für den Atom-Rückbau als Exportschlager
Hendricks betonte, mit dem schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie werde die Rückbau-Technologie, wie sie in Lubmin zur Anwendung komme, immer wichtiger. Sie könne sich sogar zu einem deutschen "Exportschlager" entwickeln, fügte sie hinzu. Cordes sagte, die EWN habe bereits Anfragen aus Südkorea und Japan gehabt: "Sie wollten von uns wissen, was man beim Neubau für den Rückbau schon berücksichtigen muss." Wichtig sei, dass die Expertise bis zum Ende von Rückbau und Zwischenlagerung in einigen Jahrzehnten erhalten bleibe, betonte Hendricks. Denn seitdem klar ist, dass die Kernenergie hierzulande keine Zukunft mehr hat, gibt es kaum noch Nachwuchs auf diesem Gebiet. Bis 2022 sollen alle deutschen Kernkraftwerke vom Netz gehen.
Zwischenlager Lubmin soll nicht erweitert werden
Im Zwischenlager Nord sind abgebrannte Brennelemente aus den stillgelegten DDR-Kernkraftwerken Greifswald und Rheinsberg untergebracht. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte 2009 und 2010 zudem die Erlaubnis erteilt, in Glas eingeschlossenen Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe sowie Brennstäbe aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe und von einem Forschungsschiff in Lubmin zwischenzulagern.
Eine Erweiterung des Zwischenlagers sei nicht vorgesehen, versicherte die Ministerin. Über einen möglichen Ausbau war spekuliert worden, weil der Widerstand gegen das Zwischenlager in der Region weniger groß ist als an anderen Standorten im Westen Deutschlands.
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