- Strom-Nachrichten
- Strommix Deutschland
Jede vierte Kilowattstunde aus Erneuerbaren
Erneuerbare Energien haben mit einem Anteil von fast 25 Prozent am Strommix einen neuen Bestwert erreicht. Das ergab eine Auswertung von Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Allerdings ist der Ausstoß an Treibhausgasen gleichzeitig gestiegen. Steht Deutschland vor einem "Energiewende-Paradox"?

Berlin (red) - Erneuerbare Energien sind in ihrem Anteil an der Stromversorgung auf einen Rekordwert angewachsen: 24,7 Prozent des Stroms und damit jede vierte verbrauchte Kilowattstunde stammten von Wind-, Solar-, Wasser-, Biogas- und Erdwärmekraftwerken. Das ist ein Wachstum von 1,1 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Haupttreiber waren Biogas- und Solarkraftwerke. Gestiegen sind auch der Export von Strom und die Stromproduktion in Kohlekraftwerken. Das ergab eine Auswertung von Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen durch Agora Energiewende.
Mehr Emissionen trotz Erneuerbaren
Den Daten zufolge haben Gas- und Kernkraftwerke weniger Strom geliefert als in den Vorjahren. "Die erneuerbaren Energien sind weiter auf gutem Weg", sagt Patrick Graichen, designierter Direktor des von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation getragenen Denk- und Politiklabors. "Sorge bereitet allerdings, dass die Stromzeugung durch den zunehmenden Einsatz von Kohle klimaschädlicher geworden ist. Wir stehen derzeit vor einem 'Energiewende-Paradox': Steigende Treibhausgasemissionen bei gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese Entwicklung war nur möglich, weil der Ausstoß von Treibhausgasen kaum etwas kostet. Der europäische Markt für Emissionsrechtezertifikate muss dringend repariert werden, um das zu ändern."
Stromexport gestiegen
Der Zuwachs beim klimaschädlichen Strom gehe vor allem auf den Export zurück, so die Auswertung. Kohlekraftwerke produzierten 8,9 Terawattstunden mehr als 2012, gleichzeitig wuchs der Export um 9,9 Terawattstunden auf 33 Terawattstunden. Der innerdeutsche Stromverbrauch ist leicht gesunken: Er verminderte sich um 10,7 Terawattstunden auf 596 Terawattstunden. Der Rückgang entspreche fast genau der verminderten Produktion von Gaskraftwerken, die aufgrund von äußerst geringen Preisen an der Strombörse kaum mehr wirtschaftlich arbeiten können. Infolge des gesunkenen Inlandverbrauchs bei gestiegenem Export blieb die Stromerzeugung mit 629 Terawattstunden (2012: 629,8 Kilowattstunden) konstant.
Lampe
Solaranlagen-Wartung
E-Scooter
Sicherungskasten
Sicherungskasten: eine wichtige Installation im kompakten Überblick
E-Bike