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Klaus Traube: Vom Atomexperten zum Atomkraftgegner
Klaus Traube arbeitet erst in der Atombranche, bevor er zum Pionier der Anti-Atom-Bewegung wurde. Mediale Aufmerksamkeit erhielt er besonders durch einen Lauschangriff des Verfassungsschutzes. Der anerkannte Umweltforscher starb am Wochenende.

Frankfurt - Klaus Traube warnte vor den Gefahren der Atomkraft, lange bevor die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima viele Menschen an der Atomenergie zweifeln ließen. Am Sonntag starb der langjährige Umweltforscher und Atomkraftgegner in seinem Wohnort Oberursel im Alter von 88 Jahren. Der Sozialdemokrat hatte den Atomausstieg bereits gefordert, als die meisten Bundesbürger die Anti-AKW-Proteste noch nicht ernst nahmen.
Lauschangriff auf Klaus Traube
Dabei hatte der studierte Maschinenbauer selbst rund 15 Jahre in der Atombranche gearbeitet. Als geschäftsführender Direktor von Interatom war er seit 1972 unter anderem für die Entwicklung des umstrittenen Brüterkraftwerks in Kalkar zuständig. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er bekannt, als der "Spiegel" in den 70er Jahren einen Lauschangriff des Verfassungsschutzes auf Traube publik machte. Angeblich sollte er Kontakte zu Terroristen und ihren Sympathisanten haben. Die Vorwürfe erwiesen sich als haltlos.
Stellungnahme von Naturschutzbund und hessischen Grünen
"Kaum einer wusste so genau um die Gefahren der Atomenergie und konnte sie so klar belegen", hieß es in einer Stellungnahme des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dessen Arbeitskreis Energie Traube bis 2004 geleitet hatte. "Mit Klaus Traube haben wir einen der klügsten und engagiertesten Wissenschaftler im Kampf gegen die Atomenergie und für eine ökologische Energieversorgung verloren."
"Klaus Traube hat schon zu einer Zeit mit Mut und großem Einsatz auf die Gefahren der Atomkraft aufmerksam gemacht, als nur wenige solche Kritik äußerten", hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der hessischen Grünen über den mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Energiepolitiker.
Mit Alternativen zu herkömmlichen Energiequellen befasste sich Traube auch in seiner Arbeit als Direktor des Instituts für Kommunale Energiewirtschaft und Energiepolitik in Bremen, das er seit 1990 leitete.
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