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Korruptionsaffäre kostet Petrobras 1,9 Milliarden
Der brasilianische Ölkonzern Petrobras muss wegen der Korruptionsaffäre und der damit verbundenen illegalen Zahlungen Verluste in Milliardenhöhe verbuchen. Am Mittwoch wurden zudem gleich mehrere ehemalige Mitarbeiter verurteilt, darunter auch der ehemalige Einkaufsdirektor.

Rio de Janeiro (dpa/red) - Der von einem Korruptionsskandal betroffene brasilianische Ölkonzern Petrobras ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Das staatlich kontrollierte Unternehmen verbuchte nach Angaben vom Mittwochabend (Ortszeit) im Jahr 2014 ein Minus von 21,6 Milliarden Reais (6,7 Milliarden Euro). Davon seien 6,2 Milliarden Reais (ca. 1,9 Milliarden Euro) Verlust im Zuge der Korruptionsaffäre entstanden. Daneben lasteten die niedrigen Öl- und Gaspreise sowie die gesunkene Nachfrage nach Petrochemie-Produkten auf der Bilanz. Petrobras hatte 2013 noch einen Gewinn von 23,6 Milliarden Reais erzielt.
Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) hatte sich geweigert, eine erste Fassung der Bilanz zu Jahresbeginn gutzuheißen, weil in dieser die durch illegale Zahlungen verursachten Verluste nicht korrekt verbucht worden waren.
Korruptionsaffäre in Milliardenhöhe
Petrobras und andere Konzerne stehen seit Monaten im Fadenkreuz von Staatsanwaltschaft und Polizei. Es geht um Korruptionsvorwürfe in Milliardenhöhe, bei denen Firmen jahrelang im Gegenzug für Petrobras-Aufträge Schmiergelder gezahlt haben sollen, die zum Teil auch an Parteien flossen. Der Wert der Petrobras-Aktien war 2014 um 37 Prozent gefallen. Im laufenden Jahr haben sie sich jedoch mit einem Anstieg von 30 Prozent wieder erholt. Anfang Februar war die Konzern-Chefin Graça Foster zurückgetreten. An ihrer Stelle trat Aldemir Bendine, bis dahin Geschäftsführer des staatlich kontrollierten Geldhauses Banco do Brasil.
Mehrere Petrobras-Mitarbeiter verurteilt
Ein ehemaliger Einkaufsdirektor des Ölkonzerns ist am Mittwoch wegen Veruntreuung und Geldwäsche zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er erhielt ein reduziertes Strafmaß, weil er sich bereit erklärt hatte, als Zeuge in dem milliardenschweren Korruptionsskandal auszusagen.
Der Manager und weitere fünf Angeklagte wurden schuldig befunden, bei dem Bau einer Raffinerie in Pernambuco einen unberechtigten Kostenanstieg von anfänglich 2,5 Milliarden Reais auf über 20 Milliarden Reais zur eigenen Bereicherung organisiert zu haben. Drei ehemalige Abgeordnete sowie der Schatzmeister der Arbeiterpartei (PT) der Staatschefin Dilma Rousseff befinden sich aufgrund der Aussagen des Verurteilten in Haft.
Quelle: DPA
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