- Strom-Nachrichten
- Heiße Quellen
Modernstes Geothermieprojekt Deutschlands geplant
Schwerin plant derzeit Deutschlands modernstes und möglicherweise auch größtes Geothermieprojekt. Die Stadtwerke wollen für die Werdervorstadt mit dem künftigen Wohngebiet "Waisengärten" geothermische Quellen für eine alternative Wärmeversorgung erschließen.

Schwerin (dapd/red) - Diese solle bis zu 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt abdecken. Das teilte die Stadtverwaltung und die Landesgrunderwerb GmbH am Dienstag mit. Für die Wärmeversorgung soll in 1.300 bis 1.400 Metern Tiefe auf 60 Grad heiße Solewasser zurückgegriffen werden. Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Projekts werden derzeit geprüft.
Erste Förderanträge gestellt
Für die Machbarkeit eines Pilotprojekts bestehen laut einer Studie gute Aussichten, wie Schwerins Baudezernent Wolfram Friedersdorff (Linke) sagte. "Wir wollen im Rahmen unseres städtischen Klimakonzeptes die vorhandenen ökologischen Potenziale maximal nutzen", betonte er.
Projektleiter Rainer Beneke verwies auf die Notwendigkeit einer Förderung des Projekts. Erste Förderanträge seien aber bereits gestellt, sodass schon im nächsten Jahr mit den Bohrungen begonnen werden könnte, sagte er. Völlig neu an dem Schweriner Vorhaben ist nach Benekes Worten die kombinierte Nutzung von Tiefengeothermie in Verbindung mit dem bereits vorhandenen konventionellen Fernwärmenetz. Das würde eine ganzjährige maximale Nutzung der geothermalen Kapazitäten ermöglichen.
Geothermienutzung auf dem Vormarsch
Die Anwendung von Geothermie auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern geht bis in DDR-Zeiten zurück, wie beispielsweise in Neustadt-Glewe bei Schwerin. Das dortige Geothermie-Fernwärmewerk wurde nach der Wende zur bundesweit ersten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage zur Stromerzeugung erweitert. Wegen technischer Schwierigkeiten läuft dort allerdings seit mehr als einem Jahr nur die Fernwärmeversorgung für die angeschlossenen 1.400 Haushalte, während die Stromerzeugung vorerst wieder ruht.
Nach Angaben des Bundesverbandes Geothermie sind in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland rund 250.000 Erdwärmeheizungen entstanden. Zudem werden bereits Stadtteile und kleine Ortschaften von 20 Geothermienanlagen mit Heizenergie versorgt. Einer Prognose des Bundesverbandes Erneuerbare Energie zufolge soll die Geothermienutzung in Deutschland bis 2020 im Bereich Wärme von derzeit 5,6 Terawattstunden (TWh) pro Jahr auf 20 TWh anwachsen.
E-Bike
Elektroauto
Antriebstechniken
Die wichtigsten Antriebstechniken beim Auto - eine Übersicht
Stromverbrauch senken
Strom-Community
Die Strom-Community - gemeinsam unabhängig, eine Alternative