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Niebel fordert Verkaufsstopp für Super E10
Die Bioenergie-Branche hat verwundert auf den von Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) geforderten Verkaufstopp für den umstrittenen Kraftstoff E10 reagiert. Niebel hatte gesagt, Biosprit könne den Hunger in der Welt verstärken - außerdem sei es in Deutschland ohnehin nie angenommen worden.

Bonn (AFP/red) - In einem am Donnerstag veröffentlichten Offenen Brief an den Minister erklärte der Chef des Bundesverbandes BioEnergie, Helmut Lamp, er habe nach Berichten über die Dürre in den USA zwar mit solchen Forderungen gerechnet. "Nur nicht von Ihnen", schrieb der Verbandschef an Minister Niebel gerichtet.
Niebels Ministerium habe zum Beginn der Amtszeit des Ministers "ein wirklich ausgewogenes Konzept hinsichtlich der Zielsetzungen der Bioenergie in Entwicklungsländern vorgestellt", erklärte Lamp. Deswegen wäre es "wünschenswert", wenn sich Niebel für nachhaltige Landwirtschaftssysteme in Entwicklungsländern einsetzte.
Was tut eigentlich die Entwicklungshilfe für den Landbau?
Stattdessen hätten sich die Auszahlungen der deutschen Entwicklungshilfe für zukunftsgerechte Landbaumethoden zwischen 1998 und 2006 auf 56,4 Millionen Euro mehr als halbiert, erklärte Lamp. "Es wäre interessant zu erfahren, wie sich seitdem die Förderung entwickelt hat und welche Projekte unterstützt werden."
Vier von fünf Hungernden auf der Welt seien Bauern oder Viehzüchter, schrieb der Verbandschef. Diese flüchteten etwa in afrikanischen Ländern häufig vor dem Hunger in die Städte, da sie durch Landbau nicht überleben könnten. Deswegen müssten verbesserte Anbaumethoden dort gefördert werden.
Niebel: Verbraucher wollen E10 ohnehin nicht
Minister Niebel hatte am Mittwoch einen Verkaufsstopp für E10 gefordert und kritisiert, gerade bei steigenden Lebensmittelpreisen in Folge etwa von Dürreproblemen könne Biosprit zu stärkerem Hunger in der Welt beitragen. Dazu kommt nach Ansicht Niebels, dass Verbraucher den Kraftstoff ohnehin nicht akzeptierten.
Super E10, das einen Anteil von zehn Prozent Bioethanol enthält, wurde ab Anfang 2011 an Deutschlands Tankstellen schrittweise eingeführt. Es steht schon seit langem auch bei Umweltschützern in der Kritik wegen Bedenken, die Nutzung von Ackerflächen für den Anbau von Pflanzen für die Spriterzeugung verknappe das Lebensmittelangebot und lasse dadurch die Preise steigen.
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