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OECD und EU: Klimaziel wird mit bisherigen Maßnahmen verfehlt
Um dem Klimawandel entgegenzuwirken und das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen, sind die bisher geplanten Maßnahmen nicht ausreichend, warnen sowohl die EU als auch die OECD. Vor der Klimakonferenz wächst der Druck – schließlich müssen sich zahlreiche Länder einigen.

Bonn/Paris/Brüssel (dpa/red) - Knapp sechs Wochen vor der Pariser Klimakonferenz steigt der Erfolgsdruck: EU und OECD mahnten am Dienstag zu zusätzlichen Anstrengungen. Wenn die Klimaschutz-Vorschläge der Teilnehmerstaaten für die Pariser Konferenz umgesetzt würden, könnte die Erderwärmung gerade einmal auf drei Grad begrenzt werden, sagte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete in Brüssel. Das international anvisierte Ziel sind aber zwei Grad. "Wir müssen sicherstellen, dass Paris eine ehrgeizige Vereinbarung liefert, (...) um gefährlichen Klimawandel zu vermeiden."
Cañete: Klimaschutz muss alle fünf Jahre geprüft werden
Aus EU-Sicht sei wichtig, so Cañete, dass der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis Ende des Jahrhunderts gelinge. Zudem müsse der Fortschritt beim Klimaschutz auch nach Paris alle fünf Jahre überprüft werden. Schließlich müsse es ein transparentes System geben, um die Umsetzung der Klimaschutz-Zusagen zu überprüfen.
OECD: Klimapolitik ist unzureichend
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stufte die bisherige Klimapolitik in einer aktuellen Studie derweil als unzureichend ein. Der Ausstoß klimaschädlicher Emissionen müsse deutlich rascher sinken, heißt es in dem in Paris und Bonn vorgestellten Bericht.
OECD-Klimaexpertin Mikaela Rambali analysierte für die Studie die Umsetzung der Klimapolitik in den 34 OECD-Staaten sowie von zehn Partnerländern der Organisation, darunter China, Russland, Brasilien und Indien sowie die Europäische Union als Ganzes. Laut Rambali müssten die Emissionen von Treibhausgasen auf Basis des Jahres 2010 bis 2050 um 40 bis 70 Prozent reduziert werden, um das Klimaziel einer Erderwärmung um weniger als zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu erreichen.
UN-Klimakonferenz gilt als Wegbereiter
Eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Pariser Konferenz ist die UN-Klimakonferenz in Bonn. Dort versuchen Diplomaten derzeit, einen Textentwurf für den Klimagipfel auszuarbeiten. Der deutsche Delegationsleiter dort warnte vor einem Fehlschlag: "Ein Scheitern wäre sowohl für das Weltklima als auch für den Stellenwert der Vereinten Nationen als globaler, ordnender, gerechter Rahmen wirklich sehr dramatisch", sagte Karsten Sach der Deutschen Presse-Agentur.
Eine möglichst konkrete Vorlage aus Bonn gilt als Voraussetzung dafür, dass in Paris trotz der großen Verhandlungsmasse ein Beschluss gefasst werden kann. Andernfalls befürchten Beobachter einen Flop wie beim Klimagipfel 2009 in Kopenhagen.
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