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Ölpreise steigen nach IWF-Prognose – Blick auf die USA
Die Ölpreise haben nach einer Prognose des Internationalen Währungsfonds wieder zugelegt. Den Ökonomen zufolge soll die Weltwirtschaft in den nächsten zwei Jahren wachsen. Wie sich die Preise entwickeln werden, hängt aber stark von dem weiteren Verhalten der Opec und den USA ab.

New York/ London - Die Ölpreise haben am Dienstag zugelegt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (je 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 69,20 US-Dollar und damit 15 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 16 Cent auf 63,73 Dollar.
IWF: Weltwirtschaft wächst 2018 und 2019 stärker
Für Rückenwind hatte zuletzt die hochgeschraubte Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) gesorgt. Nach Einschätzung der IWF-Ökonomen dürfte die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr stärker wachsen, als bislang vermutet. "Damit verbessern sich die ohnehin schon recht guten Nachfrageaussichten am Ölmarkt weiter", kommentierte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht den Bericht.
Opec-Staaten wollen Förderung begrenzt halten
Zudem hatten sich die wichtigen Ölstaaten Russland und Saudi-Arabien entschlossen gezeigt, innerhalb der Opec-Allianz die Förderbegrenzung mindestens bis zum Jahresende fortzusetzen. Dies habe die Ölpreise ebenfalls gestützt, hieß es von Marktbeobachtern.
Zuletzt waren die Ölpreise infolge der Fördergrenze wichtiger Ölstaaten zwar tatsächlich gestiegen. Zugleich wird aber auch die Förderung in den USA durch die vergleichsweise teure Fracking-Methode wieder lohnender. Die Produktion der US-Branche wirkt damit der Opec-Strategie entgegen.
Droht bei den Ölpreisen wieder ein Absturz?
So spricht einiges dafür, dass sich am Ölmarkt eine Entwicklung wiederholen könnte, die schon vor Jahren zu beobachten war. Ein Fracking-Boom in den USA hatte den Weltmarkt überschwemmt. Es folgte ein massiver Absturz der Ölpreise, Endkunden konnten den Trend bei Fertigprodukten wie Heizöl und Kraftstoff ordentlich für sich nutzen.
Zahl der Bohrlöcher in den USA ist stark gestiegen
Schon jetzt läuft die Förderung in den Vereinigten Staaten auf Hochtouren. Laut jüngsten Daten der US-Regierung lag die Menge zuletzt bei durchschnittlich 9,75 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag - nur knapp unter einem Rekordhoch. Die amerikanische Firma Baker Hughes, ein Spezialist für Ausrüstungen für die Ölindustrie, zählte landesweit insgesamt 747 aktive Ölbohrlöcher. Zum Vergleich: Vor etwa einem Jahr waren es noch etwa 200 weniger gewesen.
Parallelen zum Jahr 2014
Es zeigen sich Parallelen zum Jahr 2014, als Schlagzeilen wie "Fracking: USA produzieren so viel Öl wie noch nie" für Wirbel sorgten. Damals hatten Ölpreise über der Marke von 100 Dollar einen Fracking-Boom in den USA befeuert. Das Angebot auf dem Weltmarkt war höher als die Nachfrage, und es kam zu einem Einbruch der Ölpreise.
100 Liter Heizöl kosteten 2016 nur 38 Euro
In der Spitze fielen die Bezugskosten für den zentralen "Schmierstoff" der Weltwirtschaft Anfang 2016 zeitweise unter 30 Dollar pro Fass. Was viele Verbraucher damals kaum für möglich hielten: Das Tanken an der Zapfsäule und das Befüllen der Heizöltanks wurde zum Teil deutlich günstiger. Vor genau zwei Jahren - im Januar 2016 - mussten für 100 Liter Heizöl nur 38 Euro gezahlt werden. Nach Angaben des Internet-Vergleichsportals Verivox kostet dieselbe Menge derzeit rund 62 Euro.
Experte: Heftiger Preisrückgang kann nicht ausgeschlossen werden
Das konsequente Festhalten der Opec-Allianz an der Förderbegrenzung hat ein starkes Abrutschen der Ölpreise bisher verhindert. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank will jedoch einen erneuten heftigen Rückgang nicht ausschließen. Seiner Einschätzung nach hängt viel von künftigen Entscheidungen des Kartells ab: "Wenn die Opec aus ihrer derzeitigen Förderbegrenzung unkontrolliert aussteigen würde, wäre vor dem Hintergrund der steigenden US-Fördermenge ein Einbruch der Ölpreise möglich."
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