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Oettinger dämpft Erwartungen an Energiewende
Der EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat Erwartungen an eine europaweite Energiewende gedämpft. Der ehemalige baden-württembergische CDU-Ministerpräsident sprach sich am Dienstag in Stuttgart auf einer Diskussionsveranstaltung zwar für eine Europäisierung der Energiewende aus. Allerdings solle man nicht zu viel erwarten.

Stuttgart (dapd/red) - Oettinger erwarte gleichwohl, dass Deutschland dabei "eine gewisse Vorbildfunktion" einnehmen werde, was den Ersatz der Atomenergie durch Erneuerbare Energien angelangt. Doch müsse man akzeptieren, dass man dies nicht überall eins zu eins kopieren werde.
"Auch wir werden Kompromisse eingehen müssen", sagte Oettinger. Als "einzigen gemeinsamen Nenner" auf europäischer Ebene kann sich der EU-Kommissar lediglich "höchste Sicherheitsstandards" bei den noch laufenden Atomanlagen vorstellen.
Forderungen nach europäischer Energiewende
Oettinger warnte zudem vor steigenden Strompreisen in Deutschland. Bereits jetzt zählten sie in Europa zu den höchsten. Der deutsche Kommissar plädierte dafür, Erneuerbare Energien dort zu produzieren, wo sie am günstigsten hergestellt werden könnten. Dann blieben sie auch bezahlbar. Windenergie sollte nur dort produziert werden, wo es viel Wind gebe und Solarenergie nur dort, wo es viel Sonne gebe. Dazu müsse aber noch die notwendige Netzinfrastruktur geschaffen werden.
Der baden-württembergische Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich (SPD), hatte zuvor eine "europäische Energiewende" gefordert. Diese müsse auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen und "eine klare Absage an die Atomenergie" erteilen.
EU sei "unterambitioniert"
Baden-Württemberg verstehe sich in diesem Sinne als Modellregion, die auch die Europäische Kommission bei deren Konzeption beraten wolle. Der Kommission hielt Friedrich vor, das Potenzial der Erneuerbaren Energien zu unterschätzen. Bisher sehe das Konzept der Kommission eine Halbierung der Atomenergie in den kommenden 40 Jahren vor. Dies sei "unterambitioniert", bemängelte der SPD-Minister.
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