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Panne für Altreaktor in Fessenheim gemeldet
Für den Altreaktor Fessenheim ist erneut eine Panne gemeldet worden. Im Akw, das zu den ältesten in Frankreich gehört, wurde eine Anomalie festgestellt, die von der nationalen Atomaufsicht auf Stufe eins eingeordnet wurde. Atomkraftgegner fordern in einer großen Demonstration die endgültige Abschaltung des Atommeilers ein.

Fessenheim (afp/dapd/red) - Das französische Atomkraftwerk Fessenheim am Rhein hat erneut eine Panne gemeldet. Wie die Pressestelle des Kraftwerks am Donnerstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am 28. Mai. Beim Wiederhochfahren des Blocks zwei nach einer kurzen Produktionspause sei festgestellt worden, dass acht der 48 Steuerstäbe in einer "leicht niedrigeren Position" waren als vorgeschrieben, heißt es in einer Mitteilung. Der Vorfall habe die Sicherheit der Anlage an der deutschen Grenze nicht beeinträchtigt.
Die Steuerstäbe dienen den Angaben zufolge dazu, die Leistung des Reaktors zu regulieren - vor allem beim Ab- und Anschalten. Die französische Behörde für Atomaufsicht ASN stufte die Anomalie als "Nichteinhalten der Betriebsvorschriften" und damit auf der Internationalen Skörfallskala INES mit Niveau eins ein. Die INES-Skala hat acht Stufen - von null bis sieben.
Der Fessenheimer Reaktor ist für seine Pannen bekannt
Der Zwischenfall reiht sich ein in eine Serie von Pannen, die das Akw bereits hinter sich hat. Immer wieder musste die Anlage deswegen abgeschaltet werden. Das direkt am Rheinkanal gelegene Akw Fessenheim ist seit mehr als 34 Jahren in Betrieb. Seine beiden Druckwasserreaktoren sind die ältesten noch in Betrieb befindlichen in Frankreich.
Da die Sicherheit des Akws zunehmend angezweifelt wird, hatte der neu gewählte französische Präsident François Hollande im Wahlkampf die Schließung des Akw Fessenheim bis zum Jahr 2017 angekündigt. Einen konkreten Termin für eine Abschaltung nannte er jedoch nicht.
Demonstranten wollen Abschaltung beschleunigen
Atomkraftgegner auf beiden Seiten des Rheins machen unterdessen zunehmend Druck, um eine rasche Stilllegung des als besonders störanfällig geltenden Atomkraftwerkes zu erreichen. Die nächste größere Demonstration ist für den 9. Juni angekündigt worden. Die Veranstalter vom Aktionsbündnis gegen das Atomkraftwerk nahe der deutschen Grenze rechnen für diesen Termin mit mehreren Hundert Teilnehmern aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz.
Die Demonstration soll den Beschluss des neuen französischen Präsidenten vorantreiben, das Akw vom Netz zu nehmen. In dem Aufruf zur Demo heißt es daher: "So wie der neue Präsident das Seine zu tun hat, um seine Wahlversprechen einzulösen, wollen wir das Unsere tun, um ihn dabei nach Kräften zu unterstützen." Die Gegner des Reaktors in Fessenheim verweisen vor allem auf das Erdbebenrisiko im Rheingraben und die Gefahr einer Überschwemmung bei einem Bruch des Deichs, der das Akw vom Rheinkanal trennt.
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