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Polen verbittet sich Einmischung in Energiepolitik
Die polnische Regierung hat sich eine Einmischung Deutschlands in seine Energiepolitik verbeten. "Genauso wie wir die Entscheidung der Deutschen, aus der Atomkraft auszusteigen, nicht bewerten, genauso möchten wir auch nicht, dass sich die Deutschen in unsere Entscheidungen einmischen."

Berlin (AFP/red) - Das sagte Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Polen lebt von der Kohlekraft
Polen plant den Bau zweier Atomkraftwerke, wohingegen Deutschland bis 2022 aus der Atomenergie aussteigen will. Bei einem Treffen der EU-Umweltminister am 9. März legte Polen zudem gegen einen Fahrplan zur Senkung der Treibhausgasemissionen sein Veto ein. Der Fahrplan sollte eine weitere drastische Senkung der Emissionen bis 2050 festschreiben. Polen produziert seinen Strom aber bislang zu 95 Prozent in Kohlekraftwerken und hätte damit enorme Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Ziele.
Pawlak verteidigte das Veto vom 9. März. Sein Land werde den CO2-Reduktionszielen nur dann zustimmen, wenn diese global beschlossen würden, sagte der polnische Wirtschaftsminister. "Die Vorstellung, Europa geht voran und wird damit zum Vorbild für die USA oder China, ist zwar edel und schön, aber wenig wirksam fürs Klima und für die Wettbewerbsfähigkeit", sagte er Deutschlandradio Kultur.
Oxfam: Polen bremse die gesamte Union
Die deutsche Sektion der Hilfsorganisation Oxfam hatte Polens Haltung als "ärgerlich und unverantwortlich" kritisiert. Polen hindere damit die gesamte EU daran, mehr Ehrgeiz im weltweiten Klimaschutz zu entwickeln, erklärte der Klima-Experte Jan Kowalzig von Oxfam-Deutschland. Er forderte die Bundesregierung auf, Polen an seine Verantwortung gegenüber den Menschen in vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern zu erinnern.
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