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Probebetrieb für Geothermie-Kraftwerk Landau verlängert
Das umstrittene Geothermie-Kraftwerk in Landau wird bis Ende September weiter im Probebetrieb laufen. Nach erneuter Prüfung habe das Landesamt für Geologie und Bergbau seine Ende befriste Genehmigung nochmals verlängert, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Mainz mit.

Mainz/Landau (dapd-rps). Das Landesamt behalte sich aber vor, die Zulassung wieder zurückzuziehen, falls es zu "sicherheitsrelevanten Schäden" infolge von erneuten Beben komme.
Das Kraftwerk steht in der Kritik, seit es im August und September 2009 in der Region Landau zu zwei leichten Erdbeben der Stärke 2,9 und 2,5 gekommen war, die in der Stadt auch zu geringen Gebäudeschäden führten. Ein Anfang Dezember 2010 veröffentlichtes Gutachten ergab schließlich, dass die beiden Beben "sehr wahrscheinlich" von dem Kraftwerk ausgelöst wurden, obwohl dieses zum Zeitpunkt der Beben gar nicht gelaufen war.
Probebetrieb wird immer wieder verlängert
Das Ende 2007 in Betrieb gegangene Kraftwerk der Firma GeoX, die je zur Hälfte der Pfalzwerke AG und der Energie Südwest AG gehört, war nach den Beben zunächst einige Wochen abgeschaltet geblieben und dann im November 2009 in einem befristeten Probebetrieb unter verschärften Auflagen wieder angefahren worden. Dabei wurde der Betriebsdruck auf 45 Bar begrenzt, und die Anlage wird zudem seismisch überwacht.
Die eigentlich bereits zum Oktober 2009 beabsichtigte Genehmigung des Regelbetriebs blieb dem Kraftwerk versagt, der Probebetrieb wurde aber seither immer wieder verlängert - zuletzt am 30. Dezember 2010. Dennoch blieb das Kraftwerk von Januar bis April dieses Jahres abgeschaltet. Grund hierfür waren nach Angaben einer Sprecherin des Wirtschaftsministerium aber nicht eine erneute Erderschütterung im Dezember, sondern Reparaturarbeiten.
Bürgerinitiativen und Kraftwerksbetreiber an einem Tisch
Weitere Erschütterungen hat es laut Ministerium seither in der Region nicht gegeben. Alle mit der Genehmigung vom Dezember gemachten Auflagen zur Verbesserung der seismischen Überwachung und zur Vermeidung weiterer Beben würden vom Betreiber erfüllt.
Das Land hat unterdessen ein Mediationsverfahren zur Zukunft der Geothermie in Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht. Neben den Betreibern des Kraftwerks sitzen dabei seit Anfang des Jahres die Bürgerinitiativen gegen Geothermie mit am Tisch. Das Verfahren wird der Ministeriumssprecherin zufolge voraussichtlich noch bis zum Herbst dauern. Die nächste öffentliche Veranstaltung ist für August geplant.
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