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Q-Cells verkauft sich an seine Gläubiger
Das finanziell stark angeschlagene Fotovoltaik-Unternehmen Q-Cells wird von seinen Gläubigern übernommen. Mit der Einigung über die ausstehenden Schulden sei die Pleite vorläufig abgewendet, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Bitterfeld mit. Auch zum Konkurrenten Solon gibt es Neuigkeiten.

Bitterfeld/Berlin (AFP/red) - Für den ebenfalls kriselnden Konkurrenten Solon liegen dem Insolvenzverwalter laut einem Bericht zwei Kaufangebote von Investoren vor.
Für Q-Cells sei mit den Gläubigern ein Schulden- und Kapitalschnitt vereinbart worden, teilte das Unternehmen mit. Demnach verzichten die wichtigsten Gläubiger auf die Auszahlung der in diesem Monat sowie 2014 und 2015 fälligen Schuldpapiere, übernehmen dafür aber 95 Prozent der Anteile an dem Solarunternehmen. Damit habe Q-Cells "einen grundlegenden Meilenstein für die weitere Entwicklung des Unternehmens erreicht", erklärte die Firma, die weltweit 2400 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Inhaber der in diesem Monat fällig werdenden Schuldverschreibungen sollen laut Q-Cells Ende Februar 20 Millionen Euro ausgezahlt bekommen. Weitere Auszahlungen an die Gläubiger könne es geben, wenn Q-Cells weniger wichtige Unternehmensteile verkaufe. Auch wenn diese Verkäufe mit hoher Unsicherheit behaftet seien, rechneten die Berater des Unternehmens damit, dass auf diese Weise in den nächsten Jahren bis zu 200 Millionen Euro erzielt werden könnten.
Gläubiger, Aktionäre und Behörden müssen dieser Umstrukturierung zustimmen. Sie sollen am 9. März auf einer ersten außerordentlichen Hauptversammlung über die Entscheidung informiert werden. Q-Cells hatte am 24. Januar mitgeteilt, mehr als die Hälfte des Eigenkapitals sei aufgezehrt.
An einer Übernahme des insolventen Berliner Solarmodul-Herstellers Solon indes sind das indisch-arabische Unternehmen Microsol und ein namentlich nicht genannter Investor aus den USA interessiert, wie der "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete. Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg lägen zwei entsprechende Kaufangebote vor. Microsol wolle weite Teile von Solon übernehmen, der US-Investor sei hingegen nur an einzelnen Sparten interessiert.
Ab kommender Woche sollen konkrete Verhandlungen beginnen, wie die Zeitung berichtete. Darin gehe es auch darum, wie viele der rund 500 Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben können.
Die Solarbranche in Deutschland kriselt seit längerem beträchtlich. Der Preisverfall für Solarmodule, die Kürzung der staatlichen Solarförderung und vor allem die billige Konkurrenz aus China bereiten dem Sektor enorme Schwierigkeiten.
Solon hatte Mitte Dezember Insolvenz angemeldet. Konkurrent Sunways rettete sich Anfang des Jahres in die Arme des chinesischen Wettbewerbers LDK Solar, an den das Unternehmen für 2,2 Millionen Euro einen Anteil von 33 Prozent veräußerte.
Ende 2011 hatte außerdem das Solarunternehmen Solar Millennium Insolvenzantrag gestellt. Der Erlanger Konzern produziert allerdings eine andere Technik - für solarthermische Kraftwerke, die vor allem in sonnenreichen Ländern zum Einsatz kommen.
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