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RWE erwägt jahrzehntelange Versiegelung von Biblis
Der Energiekonzern RWE will innerhalb der kommenden Monate entscheiden, in welcher Form der Rückbau des stillgelegten Atomkraftwerks in Biblis vonstatten gehen soll. Man arbeite "mit Hochdruck" an einer Lösung, sagte der Vorstand der Sparte RWE Power, Gerd Jäger, am Montagabend anlässlich der 64. Kraftwerksgespräche am Standort Biblis.

Biblis (dapd/red) - In der Diskussion seien mehrere Konzepte, darunter die Möglichkeit eines schnellstmöglichen Rückbaus innerhalb der kommenden Jahre.
"Sicherer Einschluss" wird erwogen
Zur Debatte steht demnach aber auch ein sogenannter Sicherer Einschluss, bei dem ein Teil der radioaktiven Elemente im Kraftwerk versiegelt wird und erst zu einem späteren Zeitpunkt zurückgebaut wird.
Endlagerfrage auch berührt
Für welchen Weg sich der Konzern entscheide, hänge letztlich von den Lagerungskapazitäten für die radioaktiven Stoffe ab, außerdem von der Frage, ob ein funktionstüchtiges Endlager bereitstehe, sagte Jäger.
Das Zwischenlager in Biblis sei zwar zur Aufnahme alter Brennstäbe in Castor-Behältern geeignet, nicht aber für die bei einem Rückbau anfallende Menge radioaktiven Mülls. Dafür käme etwa der ehemalige Bergwerkschacht Konrad in Niedersachsen in Frage, der aber bislang gar nicht für eine solche Lagerung freigegeben sei.
Vom Atomausstieg betroffen
Die Reaktorblöcke A und B in Biblis gehören zu den deutschen Atomkraftwerken, die nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima aus Sicherheitsgründen vom Netz gingen. Die Bundesnetzagentur gab am 31. August bekannt, dass das Kraftwerk nicht mehr angefahren werden und auch nicht als "Kaltreserve" zur Verfügung stehen soll.
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