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Kostenexplosion

So teuer wird der AKW-Abriss

Der Abriss der deutschen Atomkraftwerke wird teuer. Die bislang gehandelte Summe von 18 Milliarden Euro dürfte bei weitem nicht ausreichen. Hinzu kommt, dass die Versorger nur bis 2022 für Kosten einstehen müssen - und wenn es keine Entsorgungspflicht mehr für die Anbieter gibt, müsste der Steuerzahler bluten.

12.04.2012, 09:47 Uhr
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Strommasten© Günter Menzl / Fotolia.com

Würgassen (dapd/red) - Der Abriss der deutschen Atomkraftwerke wird teuer. Die AKW-Betreiber E.on, RWE, EnBW und Vattenfall müssten dafür mindestens 18 Milliarden Euro veranschlagen, errechnete kürzlich die Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL). Es könnte aber auch mehr kosten. "Die Kraftwerksrückbauten sind Großprojekte. Kostenüberschreitungen bis zu 25 Prozent sind da keine Seltenheit", teilte ADL mit.

Der Rückbau könnte noch viel teurer kommen

Doch auch das scheint zu gering geschätzt. Zwar machen die Stromkonzerne bislang nur in Einzelfällen Angaben zu den erwarteten Abrisskosten - für das AKW Biblis rechnet der Betreiber RWE mit 1,5 Milliarden Euro. Die schon laufenden Abriss-Projekte legen jedoch den Schluss nahe, dass die Rückbauten die Konzerne sehr viel teurer zu stehen kommen.

Beispiel Würgassen: Der mit 630 Megawatt vergleichsweise kleine Siedewasserreaktor an der Weser war das erste vollständig kommerziell genutzte Atomkraftwerk in der Bundesrepublik. Nach vierjähriger Bauzeit ging es 1971 ans Stromnetz, 1994 wurde es nach etlichen Störfällen für immer abgeschaltet. Im Reaktor waren Haarrisse entdeckt worden, eine Reparatur hätte sich aus Sicht des Betreibers E.on nicht gelohnt.

In Würgassen lässt die "grüne Wiese" weiter auf sich warten

1997 begann der Abriss. Spätestens 2014 sollte das Kraftwerksgelände wieder eine grüne Wiese sein, doch dieser Termin ist längst nicht mehr zu halten. Demontiert wurden bislang unter anderem die Kühltürme, das Reaktordruckgefäß, die Dampftauscher, die Kondensationskammer und große Teile des Sicherheitsbehälters. Abgesehen von den in die französische Wiederaufarbeitungsanlage La Hague geschafften Brennstäben lagern die Kraftwerkskomponenten in einem Zwischenlager auf dem AKW-Gelände.

Die Kosten für den Abbau stiegen dabei immer mehr an. Inzwischen werden sie von E.on auf mindestens eine Milliarde Euro geschätzt. Das wäre ein Fünffaches der Baukosten.

Würgassen ist kein Einzelfall: Die beiden gleichfalls relativ kleinen, während der rot-grünen Regierungszeit abgeschalteten AKW Stade und Obrigheim werden derzeit ebenfalls zurückgebaut. Auch in diesen Fällen dauert der Abriss wesentlich länger und ist wesentlich teurer als der Bau.

Geschätzter Rahmen wird oft weit überschritten

Andernorts zeigt sich ebenfalls, dass die geschätzte Rückbauzeit wie auch die Kostenplanung erheblich überschritten werden. Die Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe wird seit nunmehr 18 Jahren zersägt, das AKW Gundremmingen A seit 1983. Seit etwa 17 Jahren demontiert man das Atomkraftwerk Greifswald, ein Ende der Arbeiten ist dort noch nicht abzusehen. Die ständig steigenden Kosten für den Abriss der DDR-Reaktoren in Greifswald und Rheinsberg, insgesamt rund 3,2 Milliarden Euro, trägt übrigens der Bund und damit der Steuerzahler.

Milliarden für die Atommülllagerung noch gar nicht enthalten

Die von ADL geschätzte Summe von 18 Milliarden Euro für den Abriss der 17 im vergangenen Jahr abgeschalteten oder noch bis 2021/2022 laufenden großen Atomkraftwerke erscheint somit als viel zu niedrig. Hinzu kommt: Das Unternehmen hatte die Kosten für die Endlagerung des radioaktiven Mülls noch gar nicht mit berechnet - das Öko-Institut meint, dass 20 Milliarden Euro zusätzlich zum Abriss aufgebracht werden müssen, um den hoch, mittel- und schwach radioaktiven Abfall dauerhaft zu deponieren.

Neben den kommerziellen AKW müssen in den kommenden Jahren ein Dutzend Kernforschungseinrichtungen in öffentlicher Hand zurückgebaut werden. In der Antwort auf eine Anfrage mehrerer SPD-Abgeordneter bezifferte die Bundesregierung die für Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen notwendigen Ausgaben unlängst auf rund 10,6 Milliarden Euro nur für den Bund. Allein der Abriss eines kleinen 13-Megawatt-Hochtemperaturreaktors (HTR) im Forschungszentrum Jülich verschlingt nach aktuellen Kalkulationen mehr als 600 Millionen Euro Steuergelder - doppelt so viel wie ursprünglich berechnet.

Abgesichert sind die Kosten nur bis 2022

Bedenklich stimmt ein weiteres Faktum, worauf die Umweltschutzorganisation Greenpeace aufmerksam gemacht hat: Die Energiekonzerne müssen lediglich bis zum Jahr 2022 für säumige Zahlungen ihrer Kraftwerks-Töchter einstehen. Danach können sie ihre Verpflichtungen gegenüber den AKW-Tochtergesellschaften kündigen. Wenn also die Atomsparte eines Anbieters pleite geht, müsste der Steuerzahler für die Kosten aufkommen. Greenpeace fordert deshalb, einen Fonds einzurichten, in den die Anbieter einzahlen sollten.

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