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Sorge um Wasserqualität bei Staudinger-Ausbau
Begleitet von Protesten hat am Mittwoch das wasserrrechtliche Genehmigungsverfahren für den umstrittenen Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger begonnen. Die Stadt Hanau äußerte Bedenken; die Bürgerinitiative warnte vor einer steigenden Schwermetallbelastung.

Frankfurt/Main (dapd/red) - Vor dem Versammlungssaal in Frankfurt warnten Aktivisten vor einer Gefährdung des Mains durch den geplanten Block 6, wie die Bürgerinitiative Stopp Staudinger mitteilte.
Die Kommune in der unmittelbaren Umgebung des Kohlekraftwerks sieht die Qualität ihres Trinkwassers gefährdet. Hanaus Stadtrat Ralf-Rainer Piesold fürchtet, dass durch den neuen Steinkohleblock vermehrt Schwermetalle ins Grundwasser gelangen könnten. Die Grundwassergefährdung durch Schadstoffe sei im Genehmigungsverfahren für den neuen Block 6 bisher unzureichend bewertet worden.
Sorge um den Main
Zudem fürchtet Hanau negative Auswirkungen auf den Main: Rückstände der Kraftwerksabwässer schlügen sich bei Hochwasser auf anliegende Grundstücke nieder, sagte der Stadtrat. Damit sei die Nutzung der Uferareale als Kleingärten oder Sportanlagen beeinträchtigt.
Die Bürgerinitiative Stopp Staudinger argumentierte, dass der Block 6 nach EU-Recht nicht genehmigungsfähig sei. Der Bau des weltweit größten Kohlemeilers mit seinen enormen Schadstoffbelastungen des Mains wäre ein eklatanter Verstoß gegen europarechtliche Vorgaben, wonach bei Gewässern bis 2015 ein guter chemischer Zustand erreicht werden soll. Schwermetalle wie Quecksilber dürften ab 2028 überhaupt nicht mehr eingeleitet werden. "Europäisches Recht würde durch diesen Koloss mit den Füßen getreten", sagte BI-Sprecher Winfried Schwab-Posselt.
E.on lobt Umweltbilanz
Der Energiekonzern E.on plant in Großkrotzenburg einen 1.100-Megawatt-Block. Nach Angaben des Unternehmens ergibt sich durch das 1,2 Milliarden teure Projekt eine deutlich verbesserte Umweltbilanz: Pro Kilowattstunde sinkt die Kohlendioxidemission den Angaben zufolge um 20 Prozent. Die Ausbaugegner kritisieren unter anderem, dass der Kohlendioxidausstoß durch die Erweiterung von fünf auf acht Millionen Tonnen pro Jahr steigen würde.
Das Regierungspräsidium hat bereits zwei wichtige Teilgenehmigungen erteilt. So gab die Behörde bereits unter anderem ihr Okay für die Errichtung des 180 Meter hohen Kühlturms und das 120 Meter hohe Kesselhaus. Dagegen gingen mehrere Klagen ein. Es stehen vermutlich noch zwei weitere Teilgenehmigungen aus.
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