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Staudinger-Ausbau bleibt weiter in der Schwebe
Der Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger bleibt weiter in der Schwebe. Der Energieversorger E.ON will sich beim geplanten Neubau von Block 6 noch nicht festlegen. Konzernchef Johannes Teyssen sagte am Mittwoch in Düsseldorf, das Genehmigungsverfahren laufe noch.

Düsseldorf/Großkrotzenburg (dapd/red) - Deshalb sei es noch zu früh für ein endgültiges Urteil, so Teyssen. Die Gegner des Großprojekts kritisierten die fehlende Positionierung von E.ON. Während die Bürgerinitiative "Stopp Staudinger" gute Chancen für ein baldiges Aus des Projekts sieht, ruft die Stadt Hanau dazu auf, dass der Widerstand gegen die Pläne vorerst nicht nachlassen dürfe.
E.ON kündigte einen radikalen Strategiewechsel an, ließ die Zukunft von Staudinger in Großkrotzenburg aber weiter offen. Der Konzernchef betonte: "Wir machen die Tür nicht zu, aber wir geben auch keine abstrakten Bekenntnisse zur Unzeit ab." Es spreche vieles für den Standort. Wenn der Zeitpunkt gekommen sei, werde die Entscheidung aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten fallen, nicht aufgrund politischer Aspekte. Derzeit läuft weiterhin das Genehmigungsverfahren für den Neubau. Das Regierungspräsidium Darmstadt will bis Ende des Jahres zu einem Ergebnis kommen.
Gegner stellen sich auf Rechtsstreit ein
Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) warf E.ON "Nebeltaktik" vor. Die Konzernspitze halte sich bewusst alle Wege offen. Diese Strategie sei für die Menschen in der Region überaus belastend, weil sie offenbar noch länger mit dem "Damoklesschwert Block 6" leben müssten. "Solange sich E.ON nicht verbindlich und verlässlich von der geplanten Erweiterung in Großkrotzenburg verabschiedet, werden wir weiter gegen die Genehmigung kämpfen, um den Menschen in der Region die damit einhergehende Schadstoffbelastung zu ersparen", kündigte Kaminsky an. Die Stadt scheue sich dabei auch nicht vor einer juristischen Auseinandersetzung.
Die Bürgerinitiative zeigte sich zuversichtlicher: Der Konzern habe von geplanten Kohlemeilern wie dem 1100-Megawatt-Block vorsichtig Abstand genommen. "Für den Global Player gibt es mit dem Weiterlaufen der Atomanlagen keinen Bedarf mehr an zusätzlichen Kohlemeilern in Europa, sie sind durch die ökonomische Brille gesehen völlig unrentabel", sagte BI-Sprecher Winfried Schwab-Posselt. Die Bürgerinitiative gehe davon aus, dass E.ON die Genehmigung für Block 6 noch als "Erfolgstrophäe" einkassiere, das Ausbauprojekt aber nicht endgültig ad acta gelegt werde. "Der Konzern will auf Nummer sicher gehen", sagte Schwab-Posselt. Sollte die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand haben, würden möglicherweise die Kohlepläne wieder aus der Schublade gezogen.
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