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Streit um Stromtrasse durch Thüringer Wald ebbt nicht ab
Auch nach der Veröffentlichung des Netzentwicklungsplans durch die Bundesnetzagentur hält der Streit über die Notwendigkeit der 380-kV-Leitung durch den Thüringer Wald an. Die Auseinandersetzung über das Großprojekt, das offiziell Südwest-Kuppelleitung heißt, geht so erbittert weiter wie zuvor.

Berlin/Erfurt (dapd/red) - Die umstrittene Stromtrasse durch den Thüringer Wald ist nach Ansicht des Stromnetzbetreibers 50Hertz mit der Vorlage des Netzentwicklungsplans durch die Bundesnetzagentur im November wichtiger als je zuvor. Weil in dem Papier von 74 durch die Industrie vorgeschlagenen Vorhaben zum Netzausbau nach Prüfung durch die Behörde nur 51 bestätigt worden seien, komme diesen Projekten nun eine noch größere Bedeutung zu, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Nachrichtenagentur dapd. Ohne die sogenannte Südwest-Kuppelleitung sei die Energiewende in Deutschland nicht zu machen.
Unversöhnliche Positionen der Gegner
Die Gegner der Trasse halten diese Argumentation für abwegig und wollen ihren Widerstand gegen das Vorhaben fortsetzen. Das Streichen verschiedener Projekte im Rahmen des Netzentwicklungsplans zeige, "dass alle bisherigen Pläne zum Netzausbau in unverantwortlicher Art und Weise, ohne einem energiepolitischen Gesamtkonzept der Bundesrepublik folgend, erarbeitet worden sind", sagte die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders (Linke). Sie ist die wohl prominenteste Gegnerin der Stromleitung.
Schon in der Vergangenheit hatte Enders die Bundesnetzagentur für das Papier scharf kritisiert. Die Behörde und damit auch die Bundesregierung habe sich damit zu einem Handlanger der Stromlobby gemacht, hatte sie gesagt.
Netzagentur weist beide Interpretationen zurück
Bei der Bundesnetzagentur gibt man sich von beiden Positionen relativ unbeeindruckt. Eine Sprecherin sagt, es sei richtig, dass die Leitung "ein integraler Bestandteil" des Ausbauplans sei. Dass die Trasse durch den NEP aber wichtiger geworden sei, bezeichnet die Sprecherin als eine "Interpretation durch das Unternehmen".
Den Vorwurf, sich mit dem Plan zum Handlanger der Industrie zu machen, weist die Sprecherin zurück. Die Südwest-Kuppelleitung sei schon seit 2009 eine sogenannte EnLAG-Leitung; also eine Trasse, deren vordringlicher Ausbau damals mit dem Energieleitungsausbaugesetz beschleunigt werden sollte.
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