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Strommangel: In der Ukraine gehen die Lichter aus
Für die Ukraine scheint sich die Lage immer weiter zu verschlimmern. Die wirtschaftlichen Folgen sind schwer und in der Ex-Sowjetrepublik kommt es vermehrt zu Stromausfällen. Der Energieminister fordert alle zum Sparen auf, die Unternehmen sollen die Arbeit in die Nacht verlegen.

Kiew/Donezk (dpa/red) - Wegen massiver Probleme bei der Stromversorgung versinken Teile des Krisenlandes Ukraine immer häufiger in Dunkelheit. Energieminister Wladimir Demtschischin forderte Industrie und Bevölkerung am Freitag mit Nachdruck auf, vor allem in den Spitzenzeiten von 17.00 bis 21.00 Uhr mindestens 15 Prozent Strom zu sparen, um einen Zusammenbruch des Netzes zu verhindern. "Kiew könnte erfrieren", warnte die Internetzeitung "Ukrainskaja Prawda". Die Lage in den Kraftwerken sei "katastrophal".
Stromausfälle in Kiew
Energieminister Demtschischin forderte die Unternehmen auf, ihre Arbeit in die Nacht zu verlegen, weil dann der Verbrauch geringer sei. Bewohner der Hauptstadt Kiew berichteten über immer häufigere Stromausfälle. In der Westukraine schalteten Energieversorger in einigen Städten die Straßenbeleuchtung ab. Der Verbrauch ist auch deshalb so hoch, weil viele Menschen elektrische Heizgeräte benutzen.
Erdgas aus Russland
Wegen der Energiekrise im Land kündigte Demtschischin an, bis Ende des Jahres bis zu einer Milliarde Kubikmeter Erdgas aus Russland zu kaufen. Noch am Freitagabend sollte die erste Vorauszahlung von knapp 378 Millionen Dollar (etwa 306 Mio Euro) an Moskau gehen, sagte er.
Kohleknappheit führt zu Engpässen
Der Energieminister sagte, zu den Engpässen komme es unter anderem wegen des Mangels an Kohle. Rund 500 Waggons mit dem dringend benötigten Rohstoff sollen beim russischen Zoll festhängen. Die Regierung in Kiew beklagte eine "absichtlich zögerliche Abfertigung" an der Grenze. Kohle wird vor allem im Konfliktgebiet Donbass gefördert, über das die Führung in Kiew die Kontrolle verloren hat.
Neue Kämpfe nahe Donezk
In der Unruheregion starben bei neuen Kämpfen unter anderem um den Flughafen der Separatistenhochburg Donezk mindestens sechs Soldaten. Die Armee habe mehrere Angriffe der prorussischen Aufständischen auf den weitgehend zerstörten Airport zurückgeschlagen, sagte Andrej Lyssenko vom Sicherheitsrat. Dabei seien auch 13 Soldaten verletzt sowie mindestens drei Separatisten getötet worden, hieß es.
Der französische Präsident François Hollande rief die Konfliktparteien in der Ukraine zu Gesprächen auf. "Die Spannung, der Druck, das sind niemals Lösungen", sagte er in der kasachischen Hauptstadt Astana. "Wir müssen (...) versuchen, einen Prozess der Deeskalation zu beginnen, nicht der Eskalation", betonte Hollande.
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